Farbgenetische Untersuchungen in Hinsicht auf praktische Zuchtarbeit und Generhaltung beim Lipizzaner, Noriker und dem Weißen Barockesel

Kurzbezeichnung
FARBgen
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.08.2018 - 31.12.2019
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
In diesem Forschungsprojekt soll untersucht werden welche Farbgene/Allele in den beiden österreichischen Pferderassen Lipizzaner und Noriker, sowie beim Österreichischen Barockesel segregieren. Spezifische Farbvarianten wie Beispielsweise die Mohrenkopffärbung (Blue roan) beim Noriker oder die Aufhellungen (Hermeline, Perline) beim Weißen Barockesel, sind in den Zucht- und Selektionsprogrammen dieser Rassen verankert. Die Identifizierung der einzelnen segregierenden causativen Farbloci ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Erhaltungszuchtprogramme, da die einzelnen Allele von einem limitierten Gründergenpool stammen. Die Farbzucht ist auch ein zentrales Thema für die österreichische Lipizzanerzucht in Piber. In der von Schimmeln dominierten Herde sind die zugrunde liegenden Grundfarbe, Muster und Aufhellungen nicht sichtbar, da diese im Laufe der Zeit von der zunehmend ergrauenden Schimmeldecke überlagert wird. Während in Piber die Zucht vor allem von Milchschimmeln (vor allem verursacht durch Reinerbigkeit am Grau Locus) angestrebt wird, sind Abzeichen und Weißzeichnungen unerwünscht, da diese mit einer erhöhten Phootosensibilität einhergehen. In dieser Studie werden vom Antragsteller bereits erarbeitete genetische Informationen ergänzt und es soll nach zusätzlichen Farbgenen in den Populationen Lipizzaner und Weißer Barockesel gescreent werden, um so ein vollständiges Genotypenprofil auf individueller Ebene zu generieren. In Verbindung mit Segregationsstudien und der Identifizierung von Trägertieren können die Ergebnisse des Projekts somit optimal zur Zuchtarbeit und Planung beitragen. In einem zweiten Schritt werden die Abzeichen der Lipizzaner phänotypisiert und einer BLUP und GWAS Analyse unterzogen. Das dritte Ziel, das im Rahmen dieses Projekts verfolgt wird, ist die Verifizierung eines in Vorarbeiten des Autors identifizierten genetischen Marker für die Mohrenkopffärbung beim Noriker. Die Etablierung dieses Gentests würde für die Farbzucht beim Noriker, welche oft auf einer kleinen verwandtschaftlichen Basis verbunden mit geringer Populationsgröße basiert, wesentliche Vorteile für die Erhaltung dieser speziellen Farbvariante mit sich bringen.

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