Morality in animals: what it means and why it matters
Kurzbezeichnung
Morality in animals
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Geldgeber
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.09.2018
-
31.08.2023
Forschungsschwerpunkt
Veterinärmedizinische Ethik und Tierschutz
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Menschen besitzen Moralfähigkeit. Sie sind zur Kooperation fähig, zu Altruismus und zu Empathie. Sie verstehen Fair Play Regeln, trösten andere und haben einen Gerechtigkeitssinn. Was, wenn ähnliches für Tiere gilt? Biologen und Philosophen haben auf der Basis aktueller empirischer Forschungsergebnisse damit begonnen, solche Kompetenzen bei Tieren zu erforschen und zu diskutieren. Unser Projekt trägt zu diesem interdisziplinären Forschungsbereich bei, indem es zwei zentrale Fragen stellt: Inwiefern kann sinnvoll von Moralfähigkeit bei Tieren gesprochen werden? Und warum ist es aus ethischer Sicht relevant ob Tiere moralfähig sind?Es muss noch einige konzeptuelle Arbeit geleistet werden, um solches Verhalten philosophisch beschreiben zu können. Ausgehend von der Theorie von Mark Rowlands möchten wir zunächst den Charakter und die kognitiven Voraussetzungen moralischen Verhaltens bei Tieren näher bestimmen. Wir werden hierbei über Empathie als moralische Emotion hinausgehen und auch eine Reihe anderer positiver und negativer moralischer Emotionen wie Geduld, Schuldgefühl oder Trauer, Eifersucht und Schadenfreude berücksichtigen.In einem zweiten Schritt untersuchen wir die ethischen Implikationen eines auf moralischen Emotionen basierenden Verhaltens bei Tieren. Wir werden drei ethische Theorien heranziehen, um die Konsequenzen dessen, dass Tiere moralische Subjekte sein könnten, zu untersuchen: den capabilities approach (Fähigkeitenansatz), den integrity approach (Integritätsansatz) und den animal rights approach (Tierrechtstheorie). Auf diese Weise werden die Ansprüche, die mit Moralfähigkeit bei Tieren verknüpft sein könnten, sichtbar gemacht.Unsere theoretischen Ergebnisse erreichen wir durch eine interdisziplinäre und empirisch informierte Methode, mit der wir den Bogen von der philosophischen Theorie hin zur Praxis der Mensch-Tier-Beziehung schlagen wollen.