Intention or behaviour readers? How dogs understand human intentional actions and ostensive signals.

Kurzbezeichnung
Intention reading in dogs
Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.11.2023 - 31.10.2026
Forschungsschwerpunkt
Verhaltensbiologie und -ökologie
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Größerer Forschungskontext: Das Erkennen von Absichten und die Sensibilität für ostensive Signale spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie Menschen miteinander interagieren und wie wir lernen und lehren. Allerdings besitzen wir immer noch ein erstaunlich begrenztes Verständnis der Evolution, Verbreitung und Komplexität dieser Fähigkeiten bei nicht-menschlichen Tieren (abgesehen von einigen Primatenspezies). Hunde (Canis familiaris) sind aufgrund ihrer gemeinsamen Evolutionsgeschichte mit dem Menschen ein einzigartiges Modellsystem, um dieses Thema zu untersuchen. Trotz früherer Arbeiten zu diesem Thema bleiben mehrere Schlüsselfragen offen: Erstens, verbessern ostensive Signale die Informationsverarbeitung bei Hunden (über das Erregen von Aufmerksamkeit hinaus)? Zweitens, verstehen Hunde die Absichten hinter menschlichen Handlungen oder haben sie eine Reihe von Verhaltensregeln erlernt, die bestimmte Verhaltensweisen und Ergebnisse miteinander assoziieren?Forschungsfragen: Wir werden fünf Schlüsselaspekte des Verständnisses von Hunden für menschliche intentionale Handlungen und kommunikative Signale untersuchen. Erstens, ob Hunde eher in der Lage sind, Informationen zu kodieren und sich zu merken, die ihnen nach ostensiven Signalen gegeben werden (eine der zentralen Säulen der Theorie der Natürlichen Pädagogik). Zweitens werden wir untersuchen, inwieweit Hunde Sequenzen von dynamischen intentionalen Handlungen in Form von Zielen und Unterzielen verstehen. Drittens werden wir untersuchen, wie flexibel sie dem Menschen Intentionen zuschreiben, beispielsweise unter Berücksichtigung von situativen Einschränkungen. Viertens werden wir untersuchen, ob Hunde kommunikative Absichten auf der Basis gemeinsamer Erfahrungen mit einem Menschen ableiten können. Schließlich werden wir untersuchen, ob Hunde kommunikative Absichten anhand von ikonischen Gesten ableiten können. Methoden: Das erste PhD-Projekt wird nicht-invasive Eye-Tracking-Technologie mit hochauflösenden Videostimuli in Kombination mit Erwartungsverletzungsparadigmen anwenden. Das zweite PhD-Projekt wird auf maschinellem Lernen basierendes 3D-Körpertracking anwenden, um die Reaktionen der Hunde in Verhaltensparadigmen aufzuzeichnen, darunter das sogenannte Unwilling-unable Paradigma (etabliert in einer Pilotstudie) und in neuartigen Apportieraufgaben, um zu untersuchen, ob Hunde kommunikative Signale, die sich auf abwesende Entitäten beziehen, sowie ikonische Signale verstehen. Unsere Herangehensweise wird den Open Science Prinzipien folgen, einschließlich präregistrierter Studiendesigns, die durch eine Power-Analyse unterstützt werden.Innovationsgrad: Das Projekt behandelt Schlüsselfragen zu den soziokognitiven Fähigkeiten von Hunden auf höchst innovative Weise unter Verwendung neuer methodischer Ansätze. Der Vorschlag kombiniert neue Verhaltensaufgaben und Eye-Tracking-Studien, um ein umfassendes Bild der Fähigkeit von Hunden zum Erkennen von menschlichen Intentionen zu erhalten. Nur wenige Studien haben Eye-Tracking mit Hunden verwendet und die meisten bisherigen Arbeiten haben sich auf die Verarbeitung von Standbildern konzentriert. Die vorgeschlagene Kombination aus Eye-Tracking-Technologie und videobasierten Stimuli bietet einen neuen Zugang zur Kognition von Hunden und könnte unser Wissen über die sozial-kognitiven Fähigkeiten von Hunden erheblich erweitern. Wesentlich beteiligte Wissenschaftler: Dr. Christoph Völter in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ludwig Huber.

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