Factors of metronidazole resistance in Trichomonas vaginalis
Kurzbezeichnung
Mechanism of metronidazole resistance
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Geldgeber
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.04.2022
-
31.03.2026
Projektkategorie
Verbundprojektt mit externen Partnern
Abstract
Trichomonas vaginalis ist ein weltweit auftretender einzelliger Parasit, der denUrogenitaltrakt des Menschen, hauptsächlich von Frauen, befällt. Betroffene entwickeln häufig eineScheidenentzündung (Vaginitis) oder Gebärmutterhalsentzündung (Zervizitis), ein Krankheitsbild, dasals Trichomonose bezeichnet wird. Darüber hinaus können Infektionen mit T. vaginalis zuFrühgeburten oder gar zum Verlust der Leibesfrucht führen und die Wahrscheinlichkeit für eine HIVInfektion erhöhen. Besonders betroffen sind Länder im südlichen Afrika, wo sowohl T. vaginalis alsauch HIV weit verbreitet sind.Da keine Impfung gegen T. vaginalis verfügbar ist, stehen zur Eindämmung der Trichomonoseausschließlich Chemotherapeutika zur Verfügung, wobei in den meisten Fällen das 5‐NitroimidazolMetronidazol zum Einsatz kommt. Metronidazol wurde vor mehr als 60 Jahren entwickelt und istnoch immer gut wirksam. Allerdings verfehlt es in manchen Teilen der Welt in bis zu 20% der Fälleseine Wirkung, wobei dies zumindest teilweise auf Resistenzbildung in den Trichomonadenzurückzuführen ist. Die Mechanismen, die hinter der Metronidazolresistenz stehen, werden nochimmer sehr schlecht verstanden, hauptsächlich weil die Datenlage unzureichend ist. Es erscheintaufgrund bisheriger Erkenntnisse allerdings wahrscheinlich, dass diverse Enzyme, die an der Abwehrvon oxidativem Stress beteiligt sind, eine Rolle spielen. Zudem ist bekannt, dassMetronidazolresistenz nur in Gegenwart von Sauerstoff auftritt. Dies ist insofern von Bedeutung, alsT. vaginalis ein sogenannter Anaerobier ist, also ein Mikroorganismus, der innerhalb der Zellejeglichen Sauerstoff entfernt, da dieser für ihn schädlich ist. Frühere Untersuchungen ergaben, dassdie Fähigkeit metronidazolresistenter T. vaginalis, intrazellulären Sauerstoff zu entfernen, reduziertist.Das Hauptziel dieses Projekts wird es sein, die Datenbasis zur Metronidazolresistenzerheblich zu erweitern. Zu diesem Zweck werden zahlreiche Kandidatenenzyme hergestellt undgetestet, als auch auf ihre Häufigkeit in resistenten Trichomonaden gemessen werden. Dazu werdenMethoden zum Einsatz kommen, die die Gesamtzahl der Proteine (somit auch Enzyme) in einemOrganismus (Proteomics) feststellen und messen können. Es ist anzunehmen, dass sich resistentevon normalen Trichomonaden in dieser Hinsicht voneinander unterscheiden.Wir erwarten, dass am Ende dieses Projekts ein deutlich besseres Verständnis von denmolekularen Prozessen, die Metronidazolresistenz in T. vaginalis bewirken, stehen wird.