The Limits of Imagination: Animals, Empathy, Anthropomorphism
Kurzbezeichnung
The Limits of Imagination
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Geldgeber
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.11.2021
-
28.02.2023
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Ziel des Projektes geleitet von Dr. Martin Huth (Messerli Forschungsinstitut) unter Mitarbeit von Dr. Carlo Salzani sowie Rhona J. Flynn, MA, ist eine Analyse der Bedeutung und der Grenzen von Imagination in der Disziplin der Ethik, wobei insbesondere Tiere als Erklärungsmodell und Tierethik als Anschauungsmaterial herangezogen werden. Als Gegenmodell zum eingeschränkten, meist logozentrischen Blick traditioneller Moralphilosophie werden neue Wege eingeschlagen, die sowohl in der Ethik im Allgemeinen als auch in der Tierethik im Besonderen ihren Niederschlag finden und zu einem Paradigmenwechsel beitragen sollen. Anstatt sich auf universale, ahistorische Prinzipien und logozentrische Kriterien (etwa von uns als solche experimentell nachweisbare kognitive Fähigkeiten als Grund von moralischer Berücksichtigungswürdigkeit) zu verlassen, werden Möglichkeiten empathischer Annäherung ausgelotet und auf ihre Begrenztheit (Anthropomorphismus) hin befragt. Methodisch wird das Projekt sich primär an feministischer Ethik und philosophischer Phänomenologie orientieren, aber auch andere Bereiche der Philosophie (etwa Empathieforschung, Intersubjektivitätsforschung, etc.) sowie Literatur und Literaturwissenschaft und Verhaltens- und Kognitionsbiologie berücksichtigen, sodass sich ein neuer Blick auf die betreffenden Probleme der Moralphilosophie, Imagination, Empathie und Anthropomorphismus gewinnen lässt. Task 1: Imagination wird auf ihre prinzipiellen Möglichkeiten, auf ihre sozio-kulturelle Einbettung, auf ihre „Erlernbarkeit“ und ihre Grenzen hin analysiert.Task 2: Empathie wird auf ihre epistemologischen Voraussetzungen, ihre sozio-kulturelle Färbung und ihre Beschränktheit hin untersucht. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die tierethische Debatte im engeren Sinne, sondern auch auf Fragen der theoretischen Philosophie und nicht zuletzt auch auf die Frage der Interpretation wissenschaftlicher Daten und Wissenschaftstheorie allgemein.Task 3: Ausgehend von der Frage, welche ethischen Implikationen das Faktum hat, dass wir immer mit einem menschlichen Blick tierliches Verhalten wahrnehmen und zugleich interpretieren (Anthropozentrismus), stellen wir im Projekt die Frage, welche Rolle Imagination für Ethik, aber auch für wissenschaftliche Belange spielen kann. Interessant ist hier u.a. die Frage, wie Tiere als Subjekte auch „unsichtbar“ gemacht werden und wie dem entgegenzuwirken wäre.Als Output sind eine Reihe an Publikationen zu den jeweiligen Subthemen sowie eine Überblickspublikation geplant.