Die genetische Variabilität und Introgression des mongolischen Wildkamels (Camelus bactrianus ferus)

Der Genus Camelus wird in drei Spezies eingeteilt, dem Dromedar oder Einhöckrigen Kamel (Camelus dromedarus), dem domestizierten Zweihöckrigen Kamel (Camelus bactrianus) und dem Zweihöckrigen Wildkamel (Camelus bactrianus ferus). Die letzten wild lebenden Zweihöckrigen Kamele (C. b. ferus) in der Mongolei sind durch den immer knapper werdenden Lebensraum und den genetischen Einfluss der sie umgebenden Hauskamelpopulationen (C. bactrianus) in ihrer Einzigartigkeit extrem bedroht. Erhaltungszuchtprogramme sowie die Erstellung eines internationalen Zuchtbuches versuchen der Verringerung des Artbestandes entgegen zu wirken. In vorangegangenen Studien wurden Unterschiede in der mitochondrialen DNA (mtDNA) von wilden und domestizierten Zweihöckrigen Kamelen dokumentiert, was sich auch in der unterschiedlichen Morphologie dieser Tiere widerspiegelt. Mikrosatelliten Marker wurden bereits erfolgreich zur genetischen Differenzierung innerhalb der Familie der Camelidae eingesetzt. In dieser multidisiplinären transinstitutionellen Dissertation soll die genetische Variabilität einer wild lebenden Kamelpopulation in der Wüste Gobi (Mongolei) untersucht werden. Es sollen Aussagen über die genetische Distanz zum domestizierten Zweihöckrigen Kamel getroffen werden, um bestehende arterhaltende Maßnahmen im Management (www.wildvet.at) dieser bedrohten Tierart molekularbiologisch zu bestätigen. Die Ergebnisse dieser Dissertation sollen am Ursprungsort für weiterführende Erhaltungszuchtprogramme der mongolischen Wild Bactrian Camel Group (WBC) zur Verfügung stehen.

Zentrum für Biologische Wissenschaften