Refinement von Gewebebiopsien durch Verwendung von Haarproben für PCR basierte Genotypisierung genetisch veränderter Mäuse

Die effiziente und verlässliche Genotypisierung ist einer der wichtigsten Aspekte bei der Entwicklung und Zucht von genetisch veränderten Mäusen. Um genomische DNA von Mäusen zu isolieren, gibt es verschiedene invasive und nicht-invasive Methoden der Gewebeentnahme. In der Routine hat sich die Schwanzspitzenbiopsie bewährt, die jedoch gleichzeitig zu den invasivsten Methoden zählt. Die Verwendung von Haarproben zur Isolierung chromosomaler DNA wird deshalb seit einiger Zeit als möglich Alternative in Betracht gezogen. Allerdings muss die Eignung dieser Methode bezüglich Effizienz und Verlässlichkeit in der täglichen Routine noch bewiesen werden. Die vorliegende Studie untersucht verschiedene Parameter, die einen Einfluss auf die Ergebnisse der Genotypisierung haben könnten, um mehr Vertrauen in die Verwendung von Haarproben zur DNA Gewinnung zu schaffen. Getestete Parameter sind: Haarfarbe, Alter der Maus (Haarzyklusstadien), verschiedene Methoden der Probenentnahme sowie die Lagerung der Proben. Die DNA Präparation erfolgte nach verschiedenen Methoden, um die jeweils nötige Reinheit zum Nachweis von knockout Allelen durch eine Standard-PCR oder zur Bestimmung des Genotyps eines transgenen Locus mittels ¿realtime PCR¿ zu gewährleisten. Das Risiko von Kontaminationen wurde mit einer Mikrosatelliten-Analyse untersucht. Die Eignung von DNA aus Haarproben zur Multiplex-Mikrosattelitenanalyse macht diese Quelle auch für die Zucht von ¿speed congenics¿ nutzbar. Unsere Ergebnisse bestätigen die Haarprobe als verlässliche, schnelle, günstige und leicht zu wiederholende Methode für die Genotypisierung von genetisch veränderten Mäusen, die gleichzeitig zur Verminderung der Belastung für die Tiere beiträgt.

Zentrum für Biologische Wissenschaften