Immunreaktion gegen Histomonaden des Geflügels, ein Th2-Infektionsmodell?
Kurzbezeichnung
Immunreaktion Geflügel
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Geldgeber
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.01.2013
-
31.12.2015
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Histomonose ist eine parasitäre Erkrankung von Puten und Hühnern, die weltweit zu Verlusten in Nutzgeflügelbeständen führt. Aktuell sind Ausbrüche von Histomonose von besonderer Problematik, da seit dem Verbot chemotherapeutischer Medikamente bei lebensmittelliefernden Tieren in vielen Industrieländern keine wirksame Prophylaxe oder Therapie mehr möglich ist. Neueste experimentelle Untersuchungen an der Klinik für Geflügel, Ziervögel, Reptilien und Fische in Wien haben gezeigt, dass in vitro attenuierte Histomonaden Hühner und Puten äußerst effizient vor einer klinischen Erkrankung schützen können.
Grundlegende Fakten zur Immunreaktion von Histomonose sind nicht erforscht, daher ist das Ziel des vorliegenden Projektes folgende Fragestellungen und Hypothesen zu beantworten: I) Die Infektion mit attenuierten Histomonaden bewirkt eine lokale Immunität im Zäkum von Wirtstieren. II) Histomonaden lösen nach der Infektion signifikante Änderungen der T Zellen Populationen aus. III) Histomonose kann als Infektionsmodell für eine Typ 2 Immunreaktion beim Geflügel verwendet werden.
Zur Prüfung dieser Hypothesen sollen zuerst Tierexperimente durchgeführt werden, um die Vakzination gegen Histomonose und die Infektion mit virulenten Erregern zu reproduzieren und Probenmaterial zu generieren. Anschließend sollen immunologische und molekularbiologische Untersuchungen von Blut und Organproben detaillierte Informationen zum Immunstatus von geimpften bzw. infizierten Hühnern und Puten bringen. Dabei sollen spezifische Immunmechanismen, die einer Impfung gegen die Histomonose zu Grunde liegen, aufgeklärt werden. Zusätzlich soll ein Modell für eine Typ 2 Immunreaktion beim Geflügel, ausgelöst durch die Infektion mit Histomonaden, etabliert werden.