Korrelation von Ejakulatqualität und endokrinen Parametern bei freilebenden Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) in Vietnam (Zl. BCH80/99-3)

Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.01.1998 - 31.12.2002
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
In der vorliegenden Studie wurde von halb-freilebenden Elefantenbullen in Vietnam Sperma gewonnen. Es wurden bei drei adulten Elefantenbullen in einem an den Yok Don Nationalpark angrenzenden Dorf Absamungsversuche durchgeführt. Zusätzlich wurden von 10 weiteren Bullen über einen Zeitraum von 8 Monaten Kotproben für endokrinologische Untersuchungen gesammelt. Mittels dieser Proben konnten Methoden für den nicht-invasiven endokrinologischen Nachweis der Musth etabliert werden. Anhand der Messung von Cortisolmetaboliten wurde nachgewiesen, daß die Musth einen Stressfaktor für die Elefanten darstellt. Die 3 Bullen, bei denen Absamungen durchgeführt wurden, wurden unterschiedlich klassifiziert. Bulle #1 war besonders gutmütig; #2 wurde als gefährlich und während der Musthperioden als bes. aggressiv beschrieben. Bulle #3 war relativ gutmütig, erwies sich allerdings als chronisch krank. Es wurde eine signifikante Korrelation zwischen endokrinologischen und spermatologischen Ergebnissen gefunden. Der ,aggressive' Bulle (#2) hatte die höchsten Androgenkonzentrationn in den gesammelten Kotproben und das höchste Ejakulatvolumen, allerdings schlechte Spermaqualität. Der gutmütige Bulle hatte mittlere Androgenkonzentration und ein relativ niedriges Ejakulatvolumen mit guter Spermaqualität. Der chronisch kranke Bullen hatte Azoospermie (kein Spermatozoen im Ejakulat) und die niedrigsten Androgenkonzentrationen. Mittels Messung der Cortisolmetaboliten während der Absamungsversuche wurde festgestellt, daß die Absamungen keinen wesentlichen Stressfaktor darstellen. Die Cortisolwerte konnten zum Charakter der Tiere korreliert werden, wobei der aggressive Bulle die höchsten, während der wenig agressive Bulle niedrige Werte aufwies. Die Cortisolkonzentration beim 3. Bullen lagen zwischen denen der beiden anderen und wurden wahrscheinlich durch den Krankheitszustand beeinflußt.

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