Bestimmung von Steroiden im Vogelei (Biochemie-Zl. 125/06-1; 80/06-1 und 4), FWF: Hormonvermittelte maternale Effekte beim Vogel (Proj.Nr. P19169-B17; 2006-2008)

Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.10.2004 - 31.12.2009
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Hormone spielen bei der Vermittelung epigenetischer Effekte eine wichtige Rolle. So werden etwa bei diversen Vogelspezies als Reaktion auf Umweltsituationen veränderte Gehalte von gonadalen Steroiden im Eidotter festgestellt. Ein erhöhter Androgengehalt im Ei wirkt sich sowohl auf Verhaltensmerkmale, beispielsweise Agressivität oder Sozialverhalten, als auch auf physiologische Charakteristika wie Gewichtszunahme, Körpergrösse oder Muskelwachstum aus. Eine Erklärung dafür, wie Umweltbedingen den Steroidgehalt im Ei beeinflussen können, konnte bis jetzt allerdings nicht gegeben werden. Ungeklärt blieb beim Vogel bislang auch, wie sich längerfristiger Stress der Elterntiere auf den Nachwuchs auswirkt. Bisher vermutete man einen direkten Einfluß von maternalen Stresshormonen via Dotter auf die Küken, Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe zeigten allerdings, daß der Transfer von Stresshormonen vom Blut in das Ei nur äußerst gering ist. Wir nehmen an, dass Stresshormone beim Vogel die Bildung von Sexualhormonen beeinflussen. Wechselwirkungen zwischen Hormonen der Stressachse (Glukokortikoide: GCs) und Geschlechtshormonen sind beim Vogel dokumentiert, ein Einfluss von GCs auf die Synthese von gonadalen Steroiden wurde allerdings beim Vogel noch nie beschrieben. Mögliche Effekte eines längerfristig erhöhten GCspiegels auf die Verteilung und Konzentration der im Ei vorhandenen Steroidhormone (Kortikosteron, Androgene, Östrogene und deren Vorstufen) sollen untersucht werden. Die Auswirkungen von chronischem Stress der Mutter auf Verhalten und Physiologie ihres Nachwuchses, sowie die Kommunikation von Umweltbedingungen von der Mutter auf die Nachkommen werden in Kooperation mit Verhaltensexperten der Universität Groningen (NL) untersucht.

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