Studie zur Ermittlung von Eintragsquellen von Campylobacter in Geflügelbestände unter besonderer Berücksichtigung von Betriebsform und -Struktur sowie Jahreszeit
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.06.1998
-
21.06.2001
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Mastgeflügel ist häufig Träger der thermophilen Campylobacter (C.), C. jejuni, C. coli und
C. lari. Die Erreger befinden sich in der Schleimhaut des Darms, meist ohne pathologische Veränderungen des Gewebes beim Geflügel zu verursachen. Eine Kontamination der Schlachtkörper kann während des Schlachtvorganges erfolgen.
Häufige Infektionsquellen für den Menschen sind unzureichend erhitztes Geflügelfleisch und andere mit C.-kontaminierte Lebensmittel.
Diese Studie hat zum Ziel, mögliche Eintragsquellen von Campylobacter in Mastgeflügelbestände aufzuzeigen.
Die Studie gliedert sich in vier Untersuchungsreihen. Zunächst wurde der C.-Status von 100 Mastgeflügelbetrieben erhoben. Mit einem Fragebogen wurden betriebs-, stall- und herdenspezifische Daten erfasst.
Basierend auf den gewonnen Daten wurde eine reduzierte Anzahl an Betrieben ausgewählt, deren Mastgeflügelherden einschliesslich möglicher Eintragsquellen in der 2., 3. und 4. Untersuchungsreihe überprüft wurden. Zur Feststellung potentieller Eintragsquellen wurden Wasser-, Futter-, Einstreuproben, Kotproben von am Betrieb gehaltenen Nutz- und Haustieren sowie Nagetiere, Insekten und Wischtupfer untersucht. Um epidemiologische Fragestellungen zu beantworten, wurden 145 C.-Isolate sowohl einer biochemischen als auch einer molekulargenetischen Differenzierung auf Speziesebene unterzogen.
In der 1. Untersuchungsreihe konnten C. aus 22,9 % der 205 Herden aus 100 Betrieben isoliert werden. In der 2., 3. und 4. Untersuchungsreihe wurden in 48 mehrfach untersuchten Betrieben 240 Herden untersucht.
Die C.-Befunde variierten von Herde zu Herde.
Nur 9 Betriebe blieben während des gesamten Untersuchungszeitraumes stets C.-negativ.
Häufig gelang die Aufzucht einer C.-negativen Herde im Anschluß an eine C.-positive Herde, was den Schluss zulässt, dass eine gründliche Reinigung und Desinfektion eine unerlässliche Massnahme in der C.-Prevention ist.