Zeitschriftenaufsatz
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2011
Meningoenzephalitis bei einem Ponywallach verursacht durch Halicephalobus gingivalis.
Autor:in
Reiser, S.; Schwarz, B.; Gruber, A.; van den Hoven, R.
Publikationen als Autor:in / Herausgeber:in der Vetmeduni
Abstrakt
Halicephalobus gingivalis ist ein freilebender Saprophyt
der sowohl Equiden als auch Menschen befallen kann. Ein
20jähriger Shetlandpony Wallach wurde wegen akuter
Blindheit an der Veterinärmedizinischen Universität Wien
vorgestellt. Bei der Aufnahmeuntersuchung wurden neben
der zentralen Blindheit auch weitere neurologische Ausfälle
festgestellt. Eine in Kurznarkose durchgeführte Liquorpunktion
ergab eine Meningitis. Aufgrund der akuten
Verschlechterung wurde das Pony euthanasiert. Bei der
anschließenden Sektion wurden in mehreren Organen
Granulome gefunden, deren histopathologische Untersuchung
eine durch Halicephalobus gingivalis verursachte
granulomatöse Entzündung ergab. Die Diagnose Halicephalobus
gingivalis assoziierte Meningoenzephalitis wurde
gestellt. Die Präsenz einer großen granulomatösen Masse
im linken Vorhof sowie kleinerer Parasitengranulome in
den Blutgefäßwänden der betroffenen Organe unterstützen
die Theorie der hämatogenen Streuung des Parasiten.
Bei multifokalen zentralnervalen Symptomen sollte differentialdiagnostisch
immer auch an eine hämatogene
Streuung von Halicephalobus gingivalis gedacht werden.
Schlagwörter
Pferd, Meningoenzephalitis, Parasitengranulome,
Halicephalobus gingivalis, fakultativer Parasit.
Dokumententyp
Fallbericht
ISSN/eISSN
0043-535X -
WoS ID
Titel des Sammelwerks
WIENER TIERARZTLICHE MONATSSCHRIFT;