Zeitschriftenaufsatz
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2014
Der Verlauf der Rückenfettdicke von Österreichischen Fleckviehkühen – Erstellung einer Referenzkurve.
Autor:in
Pothmann, H.; Tichy, A.; Drillich, M.
Publikationen als Autor:in / Herausgeber:in der Vetmeduni
Abstrakt
Das Körperfett von Rindern stellt ein geeignetes Maß für die Beurteilung des Energiehaushaltes dar. Da die subkutane Fettschicht in einem hohen Ausmaß mit dem Gesamtkörperfett korreliert, wird sie bei der ultrasonografischen Messung der Rückenfettdicke als Grundlage zur Beurteilung der Körperkondition herangezogen. Um den Konditionsverlauf von Kühen kontrollieren zu können, sind Referenzkurven entwickelt worden, die auf Messungen von Schwarzbunten Milchrindern und Holstein Friesian beruhen. Eine Übertragung der Konditionsempfehlungen auf die Zweinutzungsrasse Fleckvieh ist nicht ausreichend gesichert. Nur wenige Arbeiten in der Literatur befassten sich mit den Rückenfettdicken von Fleckviehkühen, ebenso existieren keine Referenzkurven. In dieser Arbeit wurden im Laufe von mehr als drei Jahren 5026 Rückenfettdicken-Werte von Fleckviehkühen gesammelt und in Kategorien von jeweils 20 Laktationstagen zusammengefasst. Die erstmalige Erstellung einer Referenzkurve für Fleckviehkühe wurde mit Hilfe einer Regression dritter Ordnung realisiert. Durch das hohe Bestimmtheitsmaß der Werte ist eine geeignete Modellierung der Rückenfettdickenkurven sowohl von trockenstehenden als auch von laktierenden Kühen möglich. Deshalb empfehlen wir für trockenstehende Fleckviehkühe eine Rückenfettdicke von 16–18 mm. Nach Einsetzen der Laktation wird Körperfett mobilisiert, wobei sich das Konditionstief mit nicht weniger als 12 mm um den Tag 110 einstellen sollte. Im weiteren Verlauf der Laktation müssen Kühe wieder ihre Fettreserven aufbauen können, sodass sie die optimale Körperkondition zum Trockenstellen erreichen. Diese Empfehlungen sollen im Rahmen der Bestandsbetreuung helfen, die Konditionsentwicklung von Fleckviehherden zu beurteilen und im Falle von Abweichungen rechtzeitig mit Managementmaßnahmen, wie z.B. die Anpassung der Ration oder das Umgruppieren von Kühen in eine andere Fütterungsgruppe, reagieren zu können.
Schlagwörter
DAIRY-HERD MANAGEMENT; BODY CONDITION SCORE; ENERGY-BALANCE; ULTRASONOGRAPHIC ASSESSMENT; REPRODUCTIVE-PERFORMANCE; MILK-YIELD; CATTLE; METABOLISM; ULTRASOUND; FERTILITY
Dokumententyp
Originalarbeit
ISSN/eISSN
0043-535X -
WoS ID
Titel des Sammelwerks
WIENER TIERARZTLICHE MONATSSCHRIFT;