Zeitschriftenaufsatz | 2018

Euthanasie von Heimtieren: Das Tierschutzrecht zwischen Lebensschutz und Leidverkürzung.

Autor:in
Binder, R.
Publikationen als Autor:in / Herausgeber:in der Vetmeduni
Abstrakt
Der Schutz des tierlichen Lebens vor ungerechtfertigter Tötung ist erst seit den 1970er Jahren in einzelnen Tierschutzgesetzgebungen anzutreffen. Das österreichische Tierschutzgesetz (TSchG) erkennt das Leben von Tieren als geschütztes Rechtsgut an und verbietet es daher, Tiere ohne „vernünftigen Grund“ zu töten. Während der Gesetzgeber das Vorliegen dieses Rechtfertigungsgrundes vielfach fingiert (z.B. im Hinblick auf die Tötung von Lebensmittel liefernden Tieren), muss die Rechtfertigung für die Euthanasie eines kranken oder verletzten Heimtieres vor dem Hintergrund der dem Tierhalter obliegenden Behandlungspflicht im Einzelfall geprüft werden. Zwar sind Tierärzte als Angehörige eines Gesundheitsberufs primär dem Wohl des Patienten verpflichtet, doch ist im Rahmen der Beurteilung des „vernünftigen Grundes“ auch auf Umstände Bedacht zu nehmen, die in der Sphäre des Tierhalters liegen. Im vorliegenden Beitrag werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Euthanasie näher erläutert und jene Kriterien herausgearbeitet, die zur Beurteilung der Rechtfertigung der Euthanasie im Spannungsfeld zwischen dem Wohl des Patienten, den Interessen des Halters und Sachzwängen zu berücksichtigen sind.
Dokumententyp
Originalarbeit
ISSN/eISSN
0043-535X -

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Band
105
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119
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128
Nummer
5-6