Zeitschriftenaufsatz | 2022 Open Access

Qualitätssicherung bei der Behandlung von Klauen- und Zehenerkrankungen des Rindes – Vorstellung von Standardvorgehensweisen zur Erzielung besserer Therapieerfolge und zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes.

Autor:in
Kofler, J.; Altenbrunner-Martinek, B.
Publikationen als Autor:in / Herausgeber:in der Vetmeduni
Abstrakt
Schmerzhafte Klauenerkrankungen und ihre Komplikationen sind häufige Gründe für tierärztliche Interventionen. Das Spektrum dieser Erkrankungen ist sehr unterschiedlich, daher ist eine definitive Diagnosestellung essentiell für die Wahl der fachgerech­ten Behandlung. Sohlengeschwüre und Weiße-Linie- Abszesse benötigen andere Behandlungsmaßnahmen als die davon ausgehenden tiefen Infektionen mit sep­tischer Entzündung des Klauen- und/oder Krongelenkes oder der Fesselbeugesehnenscheide. Auch bei der Behandlung akuter und chronischer Stadien der Mortellaro’schen Krankheit (DD) und DD-assoziierter Klauenhornerkrankungen sind z.T. völlig unterschiedliche therapeutische Vorgehensweisen erforderlich. Eine aus­schließliche, systemische Antibiose und die Applikation nichtsteroidaler Antiphlogistika kann daher niemals eine „Standard“-Therapie für lahme Rinderpatienten mit schmerzhaften Klauenerkrankungen sein.\n\nFür den vorliegenden Übersichtsbeitrag über evi­denzbasierte Therapiemöglichkeiten definierter Klauen-und Zehenerkrankungen des Rindes wurde eine Literaturrecherche in englisch- und deutschsprachigen „peer reviewed“ und „non-peer reviewed“ Publikationen ab dem Jahr 1995 bis 2021 mit entsprechenden Schlüsselwörtern vorgenommen.\n\nDefinierte Erkrankungen wurden in verschiede­ne Klassen eingeteilt, jeweils abhängig von ihrem Schweregrad und der Infektion tiefer Stützstrukturen. Diesen Diagnose-Klassen wurden entsprechende stan­dardisierte und evidenzbasierte Vorgehensweisen für deren Behandlung zugeordnet und in Flussdiagrammen leicht nachvollziehbar dargestellt.\n\nDie strikte Befolgung standardisierter Vorgangsweisen gewährleistet einerseits eine effektive Behandlung der genannten Klauenerkrankungen basierend auf dem neuesten Wissensstand und somit auch eine ra­sche Verbesserung des Tierwohls und kann anderer­seits zu einer Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Rindermedizin beitragen, wenn eine systemische Antibiose ausschließlich bei Vorliegen der angeführten strengen Indikationen verabreicht wird.
Schlagwörter
DAIRY-COWS; SALICYLIC-ACID; SOLE ULCERS; FOOT ROT; DERMATITIS; LAMENESS; LESIONS; EFFICACY; PATHOGENESIS; PREVENTION
Dokumententyp
Originalarbeit
CC Lizenz
CCBY
Open Access Type
Diamond
ISSN/eISSN
0043-535X -

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Band
109
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