Zeitschriftenaufsatz
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2022
Enteritis beim Kalb: anamnestische, klinische, diagnostische und therapeutische Auswertungen unter besonderer Berücksichtigung von entero- pathogenem Rotavirus und bovinem Coronavirus.
Autor:in
Schoiswohl, J.; Sohm, C.; Eibl, C.; Krametter-Frotscher, R.
Publikationen als Autor:in / Herausgeber:in der Vetmeduni
Abstrakt
In dieser retrospektiven Studie wurden Daten von 156 Kälbern im Alter von bis zu 35 Tagen, bei denen Rotavirus und/oder bovines Coronavirus nachgewiesen wurde(n), ausgewertet. Kälber, die mit Antibiotika vorbehandelt worden waren, hatten ein höheres Risiko für einen längeren stationären Klinikaufenthalt. Diese Kälber zeigten schwerwiegendere Verläufe mit Begleiterkrankungen wie Bronchopneumonie.Eine antibiotische Behandlung wäre wegen der viralen Infektion nicht indiziert gewesen, weshalb sich auch kein Therapieerfolg einstellte. Möglicherweise wurde sogar die physiologische Darmflora durch die Antibiotikagabe negativ beeinflusst. Dreiundzwanzig Kälber verstarben oder mussten euthanasiert werden. Bei diesen Kälbern waren im Vergleich zu jenen, die überlebt haben, sowohl das Alter bei der Aufnahme (Median: 7 vs. 8 Tage) als auch die innere Körpertemperatur (Median: 37,0 vs. 39,1 °C) und der Base Excess (Median: -17,7 vs. -4,75) bei der Erstuntersuchung geringer bzw. niedriger. Bei den Untersuchungen der Kotproben waren die am häufigsten nachgewiesenen Pathogene Rotavirus, bovines Coronavirus, Cryptosporidium parvum und Escherichia coli. Diese wurden in 67,1 %, 53,9 %, 48,1 % bzw. 94,1 % der auf das jeweilige Pathogen untersuchten Kotproben nachgewiesen. Die am häufigsten nachgewiesene Co-Infektion war Rotavirus mit Cryptosporidium parvum. Bei der statistischen Auswertung der vier am häufigsten nachgewiesenen Pathogene gab es signifikante Zusammenhänge zwischen dem bovinen Coronavirus und der Jahreszeit, mit einem 1,6mal höheren Risiko, bovines Coronavirus im Winter als in den anderen Jahreszeiten nachzuweisen. Ebenso gab es Zusammenhänge zwischen Cryptosporidium parvum und dem Allgemeinverhalten bei der Erstuntersuchung, mit einem 2,6mal höheren Risiko einer Cryptosporidium parvum-Infektion bei Kälbern mit mittelgradig bis hochgradig vermindertem Allgemeinverhalten. Zudem konnte gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen Co-Infektionen und der Mortalität der Kälber bestand. Das Risiko, dass\nKälber mit einer Co-Infektion verstarben, war dreimal so hoch wie bei Kälbern mit einer Monoinfektion.
Schlagwörter
NEONATAL CALF DIARRHEA; LEVEL RISK-FACTORS; DAIRY CALVES; CRYPTOSPORIDIUM-PARVUM; GROWTH; BACTEREMIA; MANAGEMENT; MORBIDITY; INFECTION; ETIOLOGY
Dokumententyp
Originalarbeit
CC Lizenz
CCBY
Open Access Type
Diamond
ISSN/eISSN
0043-535X -
WoS ID