Evaluierung eines Schnelltests zum Nachweis des Flügeldeformationsvirus (DWV) als indirekten Marker für eine hohe Varroabelastung in Honigbienenvölkern – „Bee virus free“

Kurzbezeichnung
„Bee virus free“
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Geldgeber
Art der Forschung
Klinische Forschung / Studie
Laufzeit
01.03.2024 - 31.01.2025
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Die Honigbiene ist aufgrund ihrer Bestäubungsleistung ein weltweit bedeutendes Nutztier,dessen Gesundheit durch verschiedene Faktoren wie Pathogene, unsachgemäße Völkerführungund Klimawandel bedroht wird. Eine der größten Bedrohungen für heimische Bienenvölker ist die eingeschleppte Varroamilbe, die Bienen und Bienenbrut nicht nur direkt schädigt, sondern auch bienenpathogene Viren überträgt. Insbesondere das Flügeldeformationsvirus (DWV) hat sich sehr erfolgreich an die Milbe angepasst und wird, in Kombination mit der Milbe, für einen Großteil der Winterverluste verantwortlich gemacht. Obwohl Bienenvirusinfektionen weit verbreitet sind, verursachen sie keine Symptome, bis zusätzliche Stressfaktoren wie die Parasitierung durch die Milbe hinzukommen. Der alleinige Nachweis einer Virusinfektion im Bienenvolk ist daher nicht ausschlaggebend für den Gesundheitszustand des Volks. Erst, wenn ein bestimmter Schwellenwert überschritten wird, kommt es zum Ausbruch der Erkrankung und damit zu sichtbaren Symptomen. Daher sollte idealerweise eine quantitative Bestimmung der Virenlast erfolgen, um den Gesundheitszustand des Volks richtig einschätzen zu können. Gleichzeitig ist eine hohe Virenlast im Volk auch ein Indikator für eine hohe Milbenlast. Daher ist der Virennachweis ein guter Prädiktor für drohende Winterverluste, die in Zusammenhang mit der Milbe stehen. Für die erfolgreiche Behandlung der Völker gegen die Milbe ist vor allem der richtige Zeitpunkt der Maßnahme wichtig, oft wird zu spät behandelt und die Verluste sind kaum mehr vermeidbar. Für die Ermittlung des richtigen Behandlungszeitpunkts ist eine regelmäßige Auszählung der Milben notwendig, welche sehr arbeitsintensiv ist. Alternativ kann wiederum die Viruslast mit molekularer Diagnostik (RT-qPCR) bestimmt werden, was für die imkerliche Praxis aber unangemessen kostspielig ist. ImRahmen des Projekts „Zukunft Biene 2“ wurden daher Reagenzien vom Institut für Virologie der Vetmed Wien zur schnellen „vor Ort“ Detektion bienenpathogener Viren entwickelt. Mit diesen Reagenzien wird nur dann ein positives Ergebnis erzielt, wenn eine hohe (und damit relevante) Virenlast vorliegt. Völker, in denen bereits eine hohe Virenlast zirkuliert, die aber noch nicht klinisch an der Virose erkrankt sind, sollen so früher identifiziert werden und es können Maßnahmen, wie beispielsweise eine Behandlung gegen den Überträger der Viren, die Varroamilbe, gesetzt werden. Aus den Reagenzien wurde kürzlich ein Schnelltest in Kooperation mit einem österreichischen Unternehmen entwickelt, dessen Effektivität im vorliegenden Pilotprojekt gemeinsam mit Wiener ImkerInnen unter Praxisbedingungen getestet werden soll.

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