Systemisches Risikomanagement und Resilienzplanung für die österreichische Lebensmittel-Versorgungssicherheit
Kurzbezeichnung
SYRI
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.04.2022
-
31.03.2024
Forschungsschwerpunkt
Lebensmittelmikrobiologie und Risikobewertung bei tierischen Lebensmitteln
Projektkategorie
Verbundprojektt mit externen Partnern
Abstract
Analoge Informationsverarbeitung in Kombination mit dem Fachwissen einzelner ist auf Bedarfsträgerebene vielfach ausreichend, um lokal isolierte Probleme zu lösen. Große Krisen, wie COVID-19, haben jedoch die Grenzen des analogen und vergangenheitsbezogenen Krisenmanagements aufgezeigt. Diese Problematik trifft insbesondere auf die Lebensmittel Basisversorgung zu, die aus komplexen, schnelllebigen und voneinander abhängigen Wertschöpfungsketten besteht. Es ist daher zentral, Krisenszenarien in Echtzeit proaktiv abschätzen und analysieren zu können, da diese die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung direkt bedrohen können. Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln gehört zu den wichtigsten Wertschöpfungsnetzwerken, für die – auf Wunsch der Bedarfsträger BMLRT und AMA - ein flächendeckendes digitales Systemisches Risiko Monitoring in Echtzeit realisiert werden sollte. Um systemisches Risiko in Echtzeit monitoren zu können, wird im SYRI Projekt ein digitaler Krisenmonitor erstmalig auf Nationenebene für fünf von den Bedarfsträgern definierte Produktgruppen geschaffen. Dieser digitale Krisenmonitor erlaubt aufgrund der Entwicklung eines generischen Datenmodells, der erstmaligen digitalen Erfassung der Lebensmittelwertschöpfungsnetzwerke inklusive Verschränkung von Bedarfsträger- und Unternehmensdaten, die dynamische Berechnung von systemischen Risikokennzahlen auf Akteursebene. Die Lebensmittelwertschöpfungsnetzwerke inklusive Risikobewertung werden in Echtzeit auf einer interaktiven und benutzerfreundlichen Oberfläche (= der digitale Krisenmonitor) den Bedarfsträgern zur Verfügung gestellt.Im Projekt SYRI soll erstmalig ein systemischer Risikoindex auf Akteursebene in Lebensmittelwertschöpfungsnetzwerken berechnet und erstmalig in einem internationalen Wertschöpfungsnetzwerk (weit über Unternehmensgrenzen hinausgehend) in Echtzeit dargestellt werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand des SYRI Projektkonsortiums existiert weltweit kein vergleichbares Forschungsprojekt. Diese Einmaligkeit des Projektes wurde auch von den wirtschaftlichen Partnern erkannt und hat dazu geführt, dass – obwohl in erbitterter Konkurrenzsituation stehend – der gesamte Einzelhandel, zentrale Akteure des Großhandels sowie zentrale Produzenten in den fünf Produktgruppen sich zur Mitwirkung bereiterklärt haben. Durch die Mitwirkung dieser zentralen (wenn auch vielen) Akteure wird die Abbildung der Wertschöpfungsnetzwerke vom Ursprung bis zum Verbrauch in Echtzeit erst möglich.SYRI zielt vor allem auf die Gewinnung neuer Kenntnisse und Fertigkeiten ab (= industrielle Forschung), mit dem Ziel die entwickelte Vorgehensweise erstmalig für die ausgewählten Produktgruppen anzuwenden, um eine mögliche Tauglichkeit zu überprüfen. Diese fünf Produktgruppen wurden aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit ausgewählt, um die generische Anwendbarkeit des zu entwickelnden digitalen Krisenmonitors mehrfach überprüfen zu können. Sollte der Nachweis der erfolgreichen Anwendung in diesem hochspezifischen Bereich – Basisversorgung mit Lebensmitteln - im SYRI Projekt erbracht werden können, soll in einem nächsten Schritt die entwickelte Logik auf alle als kritisch definierten Lebensmittelproduktgruppen angewendet werden, auf weitere artfremde Produkte (z.B. Medizinprodukte) übertrage