Evaluierung der Ausbreitung und Möglichkeiten zur Eindämmung des Amerikanischen Riesenleberegels beim Rotwild
                    Kurzbezeichnung
                
                
                            Amerikanischer Riesenleberegel in NÖ
                
            
                    Projektleitung an der Vetmeduni
                
                
            
                    Einrichtung Vetmeduni
                
                
            
                    Art der Forschung
                
                
                            Angewandte Forschung
                
            
                    Laufzeit
                
                
            01.11.2024
                           - 
            31.10.2027
                
            
                    Forschungsschwerpunkt
                
                
                            Infektionsmedizin
                
            
                    Projektkategorie
                
                
                            Sonstiges Projekt
                
            
                    Abstract
                
                
                            Der amerikanische Riesenleberegel (Fascioloides magna) ist ein Neobiot, der im Jahr 2000 erstmalig in Österreich nachgewiesen wurde. Der Trematode parasitiert in der Leber von hauptsächlich Wiederkäuern und führt dabei zum Teil zu schweren Veränderungen bis hin zum Tod des betroffenen Tieres. In den letzten 20 Jahren wurden Erhebungen in Revieren der Donau-Auen und am Truppenübungsplatz Allentsteig durchgeführt und Prävalenzen von teilweise über 70% festgestellt. Im vorliegenden Projekt soll zunächst das Auftreten/Vorkommen des amerikanischen Riesenleberegels im Waldviertel (festgelegte Reviere, die das Gebiet mit bekanntem Vorkommen des Neobioten (TÜPL Allentsteig) umgeben und im Weinviertel (Reviere, die an die Region mit bekanntem Vorkommen anschließen (Reviere im Nationalpark Donau-Auen) erhoben werden. Weites werden die Lebensbedingungen für den Parasiten - der für seine Entwicklung zwingend einen Zwischenwirt (v.a. die Zwergschlammschnecke Galba truncatula) benötigt – beurteilt, und mit den vorhandenen Reviereinrichtungen und Einständen des Rotwildes abgeglichen. In der ersten Phase wird ausschließlich Rotwild untersucht. Um den Parasiten nachzuweisen bzw. Prävalenzen erheben zu können, werden von allen erlegten Rotwildstücken (außer Kälber) die Lebern auf das Vorkommen des Egels untersucht. Vor Beginn der Jagdsaison wurden in den durch eine Arbeitsgruppe erhobenen Gebieten, in denen das Vorkommen des Parasiten möglich erscheint, Workshops für niederösterreichische Jäger:innen durchgeführt, um die Revierinhaber:innen mit der Probennahme, Zwischenlagerung und dem notwendigen Protokoll vertraut zu machen. Die Probennahme erfolgt durch die Revierinhaber:innen im Rahmen der jagdlichen Praxis. Die vorbereiteten Probenpakete - bestehend aus einem Protokoll, einer Dose für eine Kotprobe und einen Sack für die ganze Leber, sowie Nummerierungen um Verwechlungen auszuschließen, werden den Jäger:innen vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde zur Verfügung gestellt. Nach Einlangen der gefrorenen Proben am Institut werden diese nach Auftauen auf vorhandene Egel untersucht und im positiven Falle werden die Parasiten quantitativ erfasst. Weiters wird eine parasitologische Untersuchung des Kotes durchgeführt, um die Eiausscheidung zu evaluieren. Auch hier wird im positiven Fall quantifiziert.Durch dieses Vorgehen können (neue) Reviere, in denen der Parasit vorkommt, identifiziert und die Prävalenzen erhoben werden. Dies ermöglicht eine Aussage zur Ausbreitung und die erhobenen Metadaten lassen weiters auch eine annähernde Aussage zur Gesundheit und damit zur Schädigung des Individuums bei Befall zu.Auch das sehr empfängliche Rehwild soll ab 2025 ebenfalls – zumindest in einigen Revieren – untersucht werden.Es sollen aus alle Revieren je bis zu 800 Proben untersuchtwerden. Die Zahlen hängen von den tatsächlichen Abschusszahlen ab. In befallenen Revieren werden Begehungen durchgeführt, um das Vorhandensein bzw. Vorkommen der potentiellen Zwischenwirte (Schlammschnecken) zu verifizieren und um für die Übertragung relevante Biotope (Überschwemmungswiesen, Wasserstellen, etc.) zu erheben.
                
            