Wie beeinflusst Umweltstress Migrationsstrategien?

Kurzbezeichnung
Wie beeinflusst umweltstress migrationsstrategien?
Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.03.2020 - 31.08.2023
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Vögel haben bemerkenswerte phänotypische Flexibilität entwickelt, um sich den Anforderungen der Migration anzupassen. In Vorbereitung auf den Zug zeigen Vögel sowohl physiologische als auch Verhaltensveränderungen, die zur erhöhten Nahrungsaufnahme und zum Anlegen von Fettreserven führen. Sobald sie genügend Energiereserven aufgebaut haben, stellen manche Vogelarten ihren Rhythmus so um, dass sie nachts maximale Aktivität aufweisen – bei Vögeln in Gefangenschaft auch nächtliche Zugunruhe genannt. Bislang sind die internen Mechanismen, die solch eine phänotypische Anpassung auslösen, weitgehend unbekannt. Studien haben gezeigt, dass bei jungen Vögeln ernährungsbedingter Stress beeinflussen kann, wieviel und wie schnell diese Vögel vor dem Zug an Gewicht zunehmen, was wiederum Auswirkungen auf die Überlebensfähigkeit während der Migration hat. Glukokortikoid-Stresshormone sind Schlüsselmediatoren für Reaktionen auf Stressoren, wie Nahrungsknappheit oder raue Wetterbedingungen. Sie sind außerdem bekannte Regulatoren der Energiemobilisierung, die Appetit und lokomotorische Aktivität beeinflussen. Wir werden untersuchen, ob die Belastung durch Umweltstress – in Form unvorhersehbarer Nahrungsknappheit – während unterschiedlicher prä-migratorischer Lebensphasen die Geschwindigkeit der Fettzunahme und das Auftreten von nächtlicher Zugunruhe beeinflusst. Unsere Untersuchungsart ist eine seit kurzem in Gefangenschaft gehaltene Population von Europäischen Wachteln (Coturnix coturnix).

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