Silierte Insektenlarven als nachhaltige Proteinquelle für Nicht-Wiederkäuer
Kurzbezeichnung
Silarven
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.03.2024
-
28.02.2027
Forschungsschwerpunkt
Ernährungsphysiologie
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Sojaextraktionsschrot stellt immer noch das bedeutendste Futtermittel zur Deckung des Proteinbedarfs in der österreichischen Geflügel- und Schweinehaltung dar. Dabei reicht der heimische Soja-Anbau nicht zur Bedarfsdeckung aus, sodass Importe aus vor allem Südamerika die Regel sind. Insektenlarven, insbesondere die der Hermetia illucens, stellen eine vielversprechende alternative Proteinquelle mit etwa 40-55 % Rohprotein (Trockenmasse-Basis) und einem sehr niedrigen Futteraufwand dar. Nach der Aufzucht werden die Larven standardmäßig getrocknet, um ein lagerfähiges Futtermittel zu erhalten. Dieser Verarbeitungsprozess ist durch einen enorm hohen Energieverbrauch gekennzeichnet und macht über 35 % des Energieaufwands der gesamten Produktion aus (Salomone et al., 2017; Guo et al., 2021). Folglich senkt dies die Nachhaltigkeit von Larven als Proteinfuttermittel und letztendlich der Geflügel- und Schweineproduktion, wenn sie verfüttert werden. Gleichzeitig ist die Trocknung auch aufgrund drastisch gestiegener Energiekosten ökonomisch als kritisch anzusehen.Die effiziente Konservierung der Larven ist allerdings unbedingt nötig, um deren Futterwert langfristig zu erhalten. Als Alternative zur Trocknung könnte deshalb die Silierung der Larven eine wertvolle Methode darstellen, die bisher nur marginal in Betracht gezogen wurde. Dabei wird das Substrat luftdicht verschlossen, um eine mikrobielle Gärung von Zuckern zu Milchsäure zu bewirken, welche das Futtermittel bis zur Öffnung des Silos haltbar macht (McDonald et al., 1991). Im Gegensatz zur Trocknung muss hierbei keine Energie aufgewendet werden und bei entsprechender Praxis treten nur geringste Nährstoffverluste auf, wie sie auch bei der Trocknung vorkommen.Daher ist das zentrale Ziel des vorliegenden Projekts die effiziente Konservierung von Insektenlarven der Hermetia illucens mittels Silierung zu untersuchen und zu optimieren, um das bisher fehlende Wissen bereitzustellen, um Larvensilagen als Proteinfuttermittel für Geflügel und Schweine zu etablieren. Dabei ist die Hypothese, dass der Futterwert der Larven durch deren Silierung mit zucker- bzw. stärkereichen Co-Substraten erhalten bleibt und der Einsatz von Konservierungszusätzen den Konservierungserfolg weiter verbessert, sodass keine Unterschiede zur Larventrocknung bestehen.