Almwirtschaft und Tourismus: Konfliktpotential
Kurzbezeichnung
Almwirtschaft und Tourismus: Konfliktpotential
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.05.2023
-
30.04.2025
Forschungsschwerpunkt
Verhaltensbiologie und -ökologie
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Ziel der wissenschaftlichen Untersuchung ist es einen bestimmten Bereich der österreichischen Landwirtschaft (Weidetierhaltung) mit den UN Nachhaltigkeitszielen (SDGs - Sustainable Development Goals) zu unterstützen.Im Detail geht es um Maßnahmen zur Reduzierung von negativen Mensch-Tierinteraktionen. Die Frage ist, ob und warum Rinderattacken gegen Menschen zunehmen. Gründe dafür könnten einerseits bei den Almbesuchern liegen, wie z.B. die zunehmende touristische Nutzung von Almweiden, Missachtung von Verhaltensregeln, oder auch Unvernunft und Selbstüberschätzung vieler Almbesucher. Eine generell stärkere Naturentfremdung der Bevölkerung im Allgemeinen könnte dabei eine grundlegende Rolle spielen.Andererseits könnte auch geänderte Methoden der Rinderhaltung, Ursache für die zunehmenden Angriffe durch Rinder sein.Forschungsplan: Mai bis September 2023: Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der sozialen Interaktionen innerhalb einer Herde. Dazu werden Verhaltensuntersuchungen an Rinderherden mit Fokus auf Mutterkuhhaltung durchgeführt.Studienort: Die Untersuchungen werden in landwirtschaftlichen Betrieben mit Freilandhaltung durchgeführt , wobei die Betriebe nach größtmöglicher Variabilität der verschiedenen Einflussparameter (z.B. Herdengröße, Zusammensetzung usw. siehe oben) ausgewählt werden.Standard Attrappen-Experimente sollen zusätzlich Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit, Art und Intensität der Reaktion der Rinder geben und wer als potentieller Initiator für eine Reaktion in Frage kommt. Als Modelle für Attrappen werden Schaufensterpuppe mit und ohne Hunde als positive, Katzen und ein bekanntes Objekt (z.B. Stallbesen) als negative Kontrolle verwendet. Außerdem soll geklärt werden ob Desensibilisierungsmaßnahmen (z.B. Playbacks mit Hundegebell) eine effektive Maßnahme für Rinder darstellen könnten.Mai bis September 2024: Schwerpunkt liegt auf Verhaltensuntersuchungen der Interaktion mit Menschen (Touristen) und ihren Einfluss und ihr Störungspotential (Stress) auf Rinder. Dabei werden ähnliche Parameter wie in Schwerpunkt 1 erhoben.Zusätzlich werden Aktivitäten von Menschen in räumlicher Nähe von Rindern protokolliert und quantifiziert.Über die Forschungsdisziplin hinaus soll die Zusammenarbeit mit regionalen Institutionen (landwirtschaftlichen Betrieben), die Verbreitung der Ergebnisse fördern und auch der maximalen Verbreitung der daraus resultierenden Maßnahmen dienen.Geplant sind neben der Publikation eines Endberichtes auch ein bis zwei wissenschaftliche Publikationen in internationalen Fachjournalen und Publikationen in öffentlichen Medien.