Overimitation in dogs: Ontogenetic and phylogenetic influences

Kurzbezeichnung
Overimitation in dogs
Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.03.2024 - 28.02.2027
Forschungsschwerpunkt
Verhaltensbiologie und -ökologie
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Das Projekt schlägt eine umfassende Untersuchung der Tendenz zur "Überimitation" von Hunden vor, das heißt, kausal irrelevante Verhaltensweisen von Menschen zu imitieren. Dabei soll ein neuartiger experimenteller und methodischer Ansatz verwendet werden. Dieses menschenähnliche Überimitationsverhalten scheint eher auf die besondere Hund-Mensch-Beziehung als auf ein kognitives Defizit zurückzuführen zu sein und steht in Zusammenhang mit dem Verständnis der Hunde für menschliche Zeigegesten, dem Widerwillen, irreführende menschliche Hinweise zu ignorieren, und der Interpretation menschlicher Hinweise als "ehrliche" Handlungen. Die wenigen experimentellen Studien zur Überimitation bei Hunden (die fast alle im Labor des Antragstellers durchgeführt wurden) erfordern jedoch weitere Kontrollen und zusätzliche Versuchsanordnungen, um die zugrunde liegenden Mechanismen sowie die ontogenetischen und phylogenetischen Einflüsse auf dieses eigentümliche Verhalten zu klären. Insbesondere die großen individuellen Unterschiede und die begrenzte Verallgemeinerbarkeit der vier veröffentlichten Studien erfordern zusätzliche experimentelle Nachweise. Aus der Literatur und den (wenigen) vorhandenen Daten können wir die folgenden allgemeinen (H) und spezifischen (H1-H3) Hypothesen ableiten:H. Hunde lernen vom Menschen, indem sie nicht nur funktionale und relevante Handlungen in einer zielgerichteten, effizienzbasierten Weise kopieren, sondern aufgrund sozialer Motivationen in einer spielerischen und/oder normativen Weise, indem sie auch ineffiziente, nicht-funktionale oder kausal undurchsichtige Handlungen kopieren. Aus dieser allgemeinen Hypothese werden die folgenden drei spezifischen Hypothesen (H1-H3) abgeleitet:H1. Ein wichtiger Faktor, der das Ausmaß, in dem Hunde irrelevante Handlungen kopieren, bestimmt, ist die Beziehung (Qualität) zwischen dem beobachtenden Hund und dem demonstrierenden Menschen.H2. Das hündische Potenzial zur Überimitation beruht auf sozialen (affiliativen) Motivationen, nicht auf kausalem Missverständnis oder Gehorsam (normativen Gründen). H3. Überimitation hat sowohl phylogenetische als auch ontogenetische Wurzeln.Sollten diese Hypothesen zutreffen, würden sie eine mögliche Erklärung dafür bieten, warum sich Hunde so gut an das menschliche soziale Umfeld anpassen, das es ihnen ermöglicht, menschliche Handlungen zu verstehen und ihr Verhalten flexibel an menschliche Handlungen und Signale in verschiedenen Kontexten anzupassen. Ihre Überprüfung würde spezifischere Hypothesen und gut durchdachte Versuchspläne erfordern, die eindeutige, falsifizierbare Vorhersagen ermöglichen. Das Ziel dieses Projekts ist es, dies in sechs Schritten zu erreichen, mit zwei Studien für jede der drei Hypothesen H1-H3. Wir glauben, dass das Arbeitsumfeld aus folgenden Gründen geeignet ist, dies zu erreichen: Wir haben (i) langjährige Erfahrung und ein umfassendes Wissen über das Verhalten von Hunden, (ii) Erfahrung mit der Rekrutierung einer großen Anzahl von Hunden für kognitive Tests, (iii) Erfahrung in der Anwendung modernster Methoden und Techniken wie Touchscreen-basierte Konditionierung, statisches und mobiles Eye-Tracking, 3D-Tracking und fMRI in unserem Labor mit Hunden, (iv) exzellente Mitarbeiter für die statistische Datenanalyse und technische Fragen und (v) enge Zusammenarbeit mit führenden Forschern im Bereich der Tierkognition.

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