Genetische Vielfalt und Inzuchtwirkung beim Feldhasen, Lepus europaeus
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
15.01.1995
-
15.03.2005
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Bei geringer Populationsgrösse und fehlendem Genfluss kann es vermehrt zu Verpaarungen zwischen nahen Verwandten in einer Population kommen. Besonders bei Tieren mit auszüchterischer Paarungsstruktur, wie dem Feldhasen, können sich Inzuchtpaarungen, wegen möglicher Häufung homozygoter Schadallele, negativ auf die Fitness auswirken. Dies kann zu einem weiteren Absinken der Populationsdichte in einzelnen, isolierten Vorkommen führen. Bei ca. 550 Häsinnen aus verschiedenen Regionen Ostösterreichs untersuchen wir die Bedeutung des Heterozygotiegrades für die Reproduktionsleistung. Den Inzuchteffekt auf Reproduktions- und Wachstumsparameter, sowie Basalstoffwechsel, Thermoregulation und die Körperkondition untersuchen wir in langjährigen In- und Auszuchtlinien unter standardisierten Umweltbe-dingungen in der institutseigenen Feldhasenzucht. Dabei wird der Zusammenhang des individuellen Inzuchtkoeffizienten aus den Pedigree-Daten mit den einzelnen Fitness-Parametern verglichen. Die Pedigree-Daten ermöglichen auch entsprechende Heritabilitätsanalysen für die physiologischen Parameter. Die bisherigen Daten aus dem Freiland ergeben keinen Hinweis auf einen signifikanten Einfluss der Multi-locus-Allozymheterozygotie auf die an Hand der Plazentationsnarben festgestellten jährlichen Gesamtzahlen an Nachkommen pro Häsin. Mit der Auswertung der Zuchtdaten wird demnächst begonnen.