Staphylokokkendifferenzierung und Feststellung der Toxinproduktion beim Milchschaf mittels verschiedener Methoden sowie Überprüfung der Pathogenität von Staphylokokken-Stämmen
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.10.1998
-
31.10.2001
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Im Rahmen eines 3 jährigen Forschungsprojektes wurden 100 koagulasenegative Staphylokokkenstämme (KNS-Stämme), die aus Mastitismilchproben von Milchschafen isoliert wurden, anhand ihrer biochemischen Eigenschaften charakterisiert. Hinsichtlich der Pathogenität im Euter waren bei den verschiedenen KNS-Stämmen keine Unterschiede festzustellen. Nur bei 2 Stämmen konnte das Enterotoxin SEC mittels PCR nachgewiesen werden. Im Rahmen der Empfindlichkeitsprüfung wurden keine Resistenzen gegenüber Oxacillin, Teicoplanin und Methicillin festgestellt, 3 Stämme waren gegenüber Vancomycin resistent. Zur Abklärung einer euterpathogenen Wirkung dieser Stämme, wurden Merinowollschafe und Milchschafe mit einem S. epidermidis-Stamm künstlich intramammär infiziert. Die infizierten Merinowollschafe zeigten eine Erhöhung der Zellzahl in der Milch 8 h p.i. Ebenso zeigten die Interleukine IL-6 und IL-8 8 h p.i. die höchsten Konzentrationen. Während IL-6 bereits 1 d p.i. wieder gegen den Ausgangswert absank, war die Konzentration von IL-8 bis 3 d p.i. hoch. Die Konzentrationen von IL-1 und SAA stiegen 24 h p.i. an. Der Anstieg an neutrophilen Granulozyten hatte eine Minimierung der Bakterien zur Folge, wobei aber 6 Tage nach der Infektion aus vorher bakteriologisch negativen Milchproben der Kulturversuch wieder positiv war. Nach der Infektion von Milchschafen mit S. epidermidis waren ähnliche Reaktionen des Immunsystems zu beobachten. Eine subklinische Infektion wurde aufrechterhalten, die durch einen intermittierenden Bakteriennachweis gekennzeichnet war. Möglicherweise könnten die Interleukin- bzw. SAA-Konzentrationen Hinweise für Störungen der Eutergesundheit liefern und für diagnostische Zwecke verwendet werden.