MHC-Variabilität, Endoparasiten und Fitness beim Feldhasen
                    Einrichtung Vetmeduni
                
                
            
                    Art der Forschung
                
                
                            Grundlagenforschung
                
            
                    Laufzeit
                
                
            01.11.2006
                           - 
            31.10.2009
                
            
                    Projektkategorie
                
                
                            Einzelprojekt
                
            
                    Abstract
                
                
                            Der Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) stellt eine Gruppe von zumeist hochvariablen Genen mit z.T. besonderer immunologischer Bedeutung dar. Die MHC-Klasse II-Moleküle werden an der Oberfläche von Antigen-präsentierenden Zellen exprimiert, binden körperfremde Moleküle und präsentieren diese den CD4+ T-Helferzellen. Wahrscheinlich werden unterschiedliche Allele im Genotyp homozygoten Genotypen selektiv bevorzugt. Vor dem Hintergrund einiger weniger Studien über den Zusammenhang zwischen MHC-Allelen bzw. Genotypen und Infektionskrankheiten oder parasitären Erkrankungen, besteht keineswegs Klarheit über mögliche Wechselwirkungen der zahlreichen MHC-Gene, bzw. über ihre Bedeutung für die individuelle Fitness in natürlichen Wildtierpopulationen, insbesondere bei gleichzeitiger Belastung durch verschiedene Erreger von Infektions-krankheiten oder Parasiten. Im gegenständlichen Forschungsprojekt untersuchen wir an Feldhasen (Lepus europaeus) aus zwei Populationen mit unterschiedlichen Lebensraum-bedingungen und verschiedenem populationsgenetischen Hintergrund die Zusammenhänge zwischen allelischer Variabilität zweier MHC-Klasse II-Gene (DRB, DQB), Endo-parasiten-belastung, Körperkondition, Entwicklungshomöostase, dem jährlichen Fortpflanzungserfolg der Weibchen, sowie der Anzahl der CD4+T-Zellen im Blut. Die unmittelbare Beteiligung der untersuchten MHC-Gene an der Immunantwort wird anhand der Messung des Niveaus der Genexpression und der Änderung der CD4+ T-Zell-Zahl im Rahmen von Infektionsexperimenten von Junghasen mit Kokzidien untersucht bzw. nachgewiesen. Entsprechend der Hypothese des Heterozygotenvorteils erwarten wir einen negativen Zusammenhang zwischen dem Grad der MHC-Heterozygotiegrad und der Parasitenbelastung, sowie einen positiven Zusammenhang mit den anderen Fitnesspara-metern. In den Experimenten erwarten wir erhöhte Genexpression in Folge der Infektionen. Der Anstieg in der Genexpression sollte bei ingezüchteten Junghasen geringer ausfallen.
                
            