Hormonwirksame Stoffe in der aquatischen Umwelt. Bioindikation mit Fischen (ARCEM, Zl.80-ME)
Einrichtung Vetmeduni
Geldgeber
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.01.2000
-
31.12.2003
Projektkategorie
Netzwerk
Abstract
In der Umweltforschung stellen hormonell wirksame Stoffe (endocrine disrupters/modulators) in aquatischen Oekosystemen ein Thema von besonderem wissenschaftlichen wie politischen Interesse dar. Im Zentrum der Forschung stehen Substanzen mit oestrogener oder androgener Wirkung, die bei Mensch und Tier unmittelbar auf Schluesselfunktionskreise wie Fortpflanzung und Entwicklung Einfluss nehmen koennen. In Uebereinstimmung mit internationalen Forschungsprogrammen wurde 1999 die Gruppe ¿Austrian Research Co-operation on Endocrine Modulators¿ARCEM¿ gegruendet (http://arcem.at). ARCEM umfasst Wissenschafter aus vielfaeltigen Disziplinen. Vier Universitaeten, das Umweltbundesamt und das Bundesministerium fuer Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Oesterreichs sind in ARCEM vertreten. Der Projektteil ¿Bioindikation mit Fischen¿ wird von vier Einrichtungen der Veterinaemedizinischen Universitaet Wien (Biochemie, Histologie und Embryologie, Med. Chemie, Oekotoxikologie) gemeinsam bearbeitet. In diesen Untersuchungen konzentrieren wir uns auf eine in Europa weit verbreitete Fischart, den Doebel (Aitel, Leuciscus cephalus; Cyprinidae). Die Einwirkung oestrogener Substanzen exogener Herkunft auf junge Fische wird dabei unter drei Expositionsszenarien analysiert: im Labor (einzeln mit 17alpha-Ethinyloesstradiol, 17beta-Oestradiol, Bisphenol A, Marlophen NP3, 4-Nonylphenol), in Bypass- und Freiland-Exposition (drei Fluesse zu je drei Untersuchungsstellen und -perioden). Als hauptsaechliche Indikationskriterien fuer die Einwirkung oestrogen aktiver Substanzen werden Masse und Histomorphologie von Gonaden (Geschlecht und Reifestadium der Keimzellen) und Leber untersucht sowie im Blutplasma die Konzentration von Vitellogenin (einer Eiprotein-Vorstufe) enzymimmunologisch (mittels anti-L.cephalus-Vitellogenin EIA) bestimmt. Begleitend werden Plasmaproben auf ihren Gehalt an Stresshormonen (Cortisol) und Geschlechts-Steriodhormonen (Oestron und Testosteron) analysiert.