Leben und Tod: Thermogenese, Stoffwechsel und Membranen

Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.03.2011 - 31.05.2015
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Die gegenwärtige Forschung zum Thema Stoffwechsellimits konzentriert sich derzeit auf die Bedeutung der Wärmeabgabe bei weiblichen Tieren während der Jungenaufzucht. So konnte gezeigt werden, dass sie durch den exothermen Prozess der Milchproduktion und da die Tiere während diesem Zeitraum große Mengen Futter aufnehmen und verdauen maßgeblich in ihrer maximalen Futteraufnahme durch die überschüssige Stoffwechselwärme beeinträchtigt sind. Tatsächlich lassen die Weibchen einen Anstieg der eigenen Körpertemperatur um 1.2° grad zu. Ungeklärt ist jedoch zum heutigen Zeitpunkt wodurch das absolut obere Limit der Körpertemperatur reguliert wird und wir schlagen vor, die Hypothese zu testen, dass oxidativer Stress, der vor allem langfristig negative Auswirkungen haben kann und mit steigender Körpertemperatur vermutlich erhöht ist, die Ursache darstellt. Wir schlagen daher vor, eine Serie von Experimenten an laktierenden Mäuseweibchen des Stammes MF1 zu machen, im Rahmen derer die Körpertemperatur manipuliert werden wird, gleichzeitig jedoch oxidativer Stress, antioxidative Antwort sowie die Genexpression von Entkopplerproteinen ermittelt werden wird. Am Ende des Projekts werden wir in der Lage sein, die physiologische Bedeutung von oxidativem Stress für Tiere deren Energieausgabe am Stoffwechsellimit ist, richtig einzuschätzen. Dieses Thema ist für Wissenschaftler im Bereich der physiologischen Alternsforschung sehr interessant. Eine weitere, neue Hypothese im Zusammenhang mit der Regulation der Körpertemperatur bei Säugetieren besagt, dass gewisse Membran-/Gewebsbausteine, n-3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die endogene Wärmebildung steuern. Wir nehmen an, dass sich parallel zu Änderungen in der Körpertemperatur auch Änderungen im Membranfettsäuremuster einstellen, wobei die n-3 mehrfach ungesättigten Fettsäuren an der Wärmebildung beteiligt sind. Um diese Hypothese zu testen werden wir an laktierenden Mäuses des MF1 Stammes arbeiten sowie an besonders langlebigen "Ames Zwergmäusen". Ames Zwergmäuse haben nachgewiesenermaßen niedrigere Körpertemperaturen und eine begrenzte Fähigkeit zur Aufrechterhaltung der eigenen Körpertemperatur, jedoch ein Membranfettsäuremuster das reich an n-3 Fettsäuren ist. Wir werden die Tiere auf drei verschiedenen Diäten halten (reich an n-3, n-6, oder isokalorische Diät aus gesättigten Fettsäuren) und gleichzeitig deren Körpertemperaturen (mit implantierten Transmittern) sowie Gewebsfettsäurenzusammensetzung messen. In einer anderen Gruppe von Tieren des gleichen Stammes von Mäusen werden wir zusätzlich Messungen zur mitochondrialen Respiration in isolierten Lebermitochondrien messen. Dieser Teil des Projektes wird die Rolle membrangebundener Fettsäuren für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur bei Säugetieren identifizieren.

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