Kosten und Nutzen saisonaler Änderungen von Organgrößen frei lebender Alpenmurmeltiere

Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.11.2001 - 30.06.2005
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Die Größe von Organen erwachsener Tiere, insbesondere solcher Organe, die an der Verarbeitung von Nahrungsbestandteilen beteiligt sind, werden flexibel an den veränderlichen Energiebedarf angepasst. Man vermutet, dass die Größe von Organen den langfristigen Energieumsatz von Säugern und Vögeln limitiert, und dass ein Nachteil des Erhalts großer, energiezehrender Gewebe in einem erhöhten Grundumsatz (BMR) besteht. Bisher existiert keine Studie mit einer detaillierten, energetischen Kosten-Nutzen-Analyse solcher Organveränderungen. Ein ideales Tiermodell zur Untersuchung dieser Fragen könnten pflanzenfressende Winterschläfer, wie das Alpenmurmeltier darstellen. Während ihres Winterschlafs leben diese Tiere nur von körpereigenen Energiereserven. Selbst im Frühjahr ist die Nahrungsverfügbarkeit begrenzt. Wir stellten in einer Vorstudie fest, dass sich bei Murmeltieren im Winter die Größe von Organen des Verdauungstrakts enorm verringert. Wir planen, neben den Organgrößen, auch den Grundumsatz (mit indirekter Kalorimetrie) und den täglichen Energieumsatz (mit doppelt markiertem Wasser) bei Murmeltieren zu messen. Hierzu sollen Tiere in ihre natürlichen alpinen Lebensraum in der Schweiz untersucht werden, die zur Schadensbegrenzung von Wildhütern regelmäßig erlegt werden müssen. Die drei wesentlichen Ziele dieses Projekts sind: 1.) Mögliche Zusammenhänge zwischen Organgröße, BMR und täglichem Energieumsatz zu identifizieren. 2.) Den Einfluss der Veränderung von Organgrößen auf jährliche Energiebudgets zu bestimmen. 3.) Die Mechanismen der Regulation von Organgrößen zu untersuchen, mittels Analyse der Beziehung zwischen Veränderungen von Gewebegrößen und Nahrungsmenge/Nahrungszusammensetzung. Die Ergebnisse dieses Projekts könnten wesentlich zu unserem Verständnis der Grenzen des Energieumsatzes bei Säugetieren generell, und der speziellen jahreszeitlichen Anpassung des Energiehaushalts von Winterschläfern beitragen.

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