Wissenschaftliche Begleitforschung zum Modellprojekt "Nationalpark-Reviere im Gasteinertal"

Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.02.1998 - 31.01.2003
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Im Auftrag des Nationalparks Hohe Tauern werden seit dem Jahre 1998 wissenschaftliche Begleitforschungen im Gasteinertal durchgeführt, um in den dort vom Nationalpark angepachteten Jagden Kötschachtal und Anlauftal ein nationalparkkonformes Wildtiermanagement zu etablieren. Managementstrategien zur Annäherung an das Ziel der Nationalparkgesellschaft zur Erreichung eines Kategorie-II-Status gemäß IUCN für den Salzburger Teil des Nationalparks wurden interaktiv mit den zuständigen Interessensgruppen (Nationalpark, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, Tourismus, Wildbach- und Lawinenverbauung) erarbeitet. Monitoringsysteme zur Beobachtung für den Wildbestand und der Vegetationsbeeinflussung durch das Wild wurden etabliert. Die Beurteilung des Gesundheitszustandes (Parasitenbefall, Kondition) von Rot-, Reh- und Gamswild und deren Nahrungswahl erfolgt anhand von Organproben erlegter oder tot aufgefundener Tiere. Die Errichtung eines Verbisskontrollnetzes mittels Vergleichsflächenverfahren (gezäunte und nicht gezäunte Flächen) ist in Planung. Trends, Entwicklungstendenzen oder Veränderungen, die sich aus den Monitoringsystemen ergeben, ermöglichen ortsbezogene Fragestellungen für eine konkrete Ursachenforschung. Nach einer beinahe vier Jahren dauernden Pacht der Nationalpark-Reviere kann auf ein erfolgreiches nationalparkkonformes Wildtiermanagement verwiesen werden. Auf nur 5,4 % der Nationalparkfläche werden Regulierungseingriffe vorgenommen. Rotwild ist in den unbejagten Gebieten vertraut bei Tage zu beobachten und hält sich vor allem während der Vegetationsperiode oberhalb der Waldgrenze auf, wodurch der Wald entlastet wird. Die Wildschäden werden als noch tragbar bezeichnet. Bei den Organproben hat sich beim Parasitenbefall kein einheitlicher Trend heraus kristallisiert, die Kondition der Tiere ist im Untersuchungszeitraum leicht gestiegen und die Schwermetallbelastung ist bei Blei und Cadmium als hoch einzustufen.

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