Die Genetik und Epigenetik vom Spezialverhalten von Wölfen und Hunden

Kurzbezeichnung
Wolf and dog social behaviour
Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.10.2013 - 31.03.2017
Projektkategorie
Verbundprojektt mit externen Partnern
Abstract
Eine wachsende Anzahl von Studien über Primaten und Nagetieren berichten über epigenetische Effekte der frühen sozialen Umwelt. Allerdings gibt es keine publizierten Daten in Zusammenhang mit Hunden, die in dem sozialen Umfeld des Menschen leben. Basierend auf früheren Ergebnissen, stellt der Hund ein geeignetes Modell für das Untersuchen von genetischen Effekten von bestimmten menschlichen Eigenschaften, wie Impulsitivität, dar, jedoch wurden die Umwelteffekte auf epigenetische Modifikationen (DNA-Methylierungs-Muster) bis jetzt noch nicht an Caniden untersucht. Das beabsichtigte Projekt strebt an, die Wechselwirkung zwischen genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen auf das soziale Verhalten von Hunden und Wölfen, die unter unterschiedlichen sozialen Bedingungen gehalten werden, zu verstehen. Das vorgelegte interdisziplinäre Projekt stützt sich auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Ethologen des Messerli Forschungsinstitutes an der Veterinärmedizinische Universität Wien, dem Wolfsforschungszentrum in Österreich und den Molekulargenetikern am Labor für Molekulare Genetik, Institut für Medizinische Chemie, Molekularbiologie und Pathobiochemie, Semmelweis-Universität in Budapest, Ungarn. Eines unserer Ziele ist eine Canine Social Behavioural (CSB) Biobank zu erstellen, die auch in anderen internationalen Kooperationen verwendet werden soll. Die Biobank wird DNA-Proben, sowie detaillierte Verhaltens-, hormonelle, genetische und epigenetische Daten von rund 300 Hunden und Wölfen, die unter unterschiedlichen sozialen Bedingungen gehalten werden, beinhalten. Dieses Projekt bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Einflüsse der sozialen Umwelt auf ein Tiermodell zu testen. Da Hunde in der sozialen Umwelt mit Menschen gemeinsam leben und sie soziales Verhalten analog zu menschlichen Verhaltensmustern zeigen, ist das soziale Verhalten der von Menschen gehaltenen Hunden sehr wahrscheinlich relevanter für Phänotypen des menschlichen Sozialverhaltens als in Gefangenschaft lebende Affen oder auch Nagetiere. Wenn wir ähnliche epigenetische Änderungen im DNA-Methylierungslevel ausgewählter Gen-Regionen als Folge der gegensätzlichen Umwelt bei Hunden und Menschen feststellen können, stellt das einen Durchbruch in dem Verständnis von Beeinträchtigungen des menschlichen Sozialverhaltens dar, welche in einer Reihe von mentalen gesundheitlichen Erkrankungen, wie Autismus, wichtig sind. Die enge Beziehung zwischen Hunden und Menschen wird es uns ermöglichen, die feinen Veränderungen der sozialen Umwelt zu modellieren, und ist, nebenbei auch das weniger kostspielige Modell im Vergleich zu Primatenmodellen.

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