Klimawandel und invasive Moskitos als Risikofaktoren für Infektionskrankheiten in Europa

Kurzbezeichnung
GC-INVAMOFECT
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.12.2013 - 31.12.2017
Projektkategorie
Verbundprojektt mit externen Partnern
Abstract
Invasive, nicht indigene Spezies (NIS) wurden wiederholt als Hauptfaktoren sowohl für die Verdrängung als auch für das Aussterben von einheimischen Arten genannt und stellen daher eine Gefahr für die Biodiversität dar. Die EU-Kommission schätzt die durch NIS entstehenden wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schäden auf 9,6-12,7 Milliarden Euro jährlich. Ein anhaltender Anstieg der durch NIS verursachten Probleme ist im Zuge der weiteren Globalisierung und des Klimawandels zu erwarten. Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung stellen Stechmücken als Krankheitsüberträger einer Vielzahl von Viren und Parasiten auf Mensch und Tier auch ein Gesundheitsrisiko dar. Die Aktualisierung des Wissenstandes über das derzeitig bestehende Artinventar und die womöglich Verbreitung der einheimischen und invasiven Arten ist eine Voraussetzung für die Entwicklung zukünftiger Vektorkontrollmaßnahmen unter Berücksichtigung des Umweltschutzes und des Erhalts der Biodiversität. Insekten zeigen eine Variabiltät (auf genetische Mechanismen basierende Fähigkeiten) sich sowohl an kurzzeitige als auch langfristig ändernde Umwelteinflüsse anzupassen. Natürliche Selektion spielt hierbei eine große Rolle. Man geht davon aus, dass die rapide Ausbreitung invasiver Stechmücken auf deren Adaptionsvermögen an sich verändernde Umweltbedingungen beruht, wobei den Mikrobiota eine bedeutende Rolle zugeschrieben wird. Demnach wurden für GC-INVAMOFECT folgende 4 Forschungsschwerpunkte definiert: (1) Ökologie von Stechmückenpopulationen unter natürlichen Bedingungen, (2) Mikrobiota als treibende Kraft der Adaption und Invasion der Stechmücken, (3) Symbionten und Vektorkompetenz von Stechmückenpathogenen und (4) Modellierung der derzeitigen Verbreitung und zukünftigen Ausbreitung. Die österreichische Arbeitsgruppe ist an jedem der genannten Themen beteiligt - mit dem Schwerpunkt auf (3) den Symbionten und der Vektorkompetenz von Krankheitserregern in Stechmücken. Das Vorkommen diverser Erreger (z.B. Viren, Helminthen) in invasiven Stechmücken wird mithilfe von Next Generation Sequencing Techniken sowie weiterer Diagnoseverfahren untersucht. In Folge ermöglicht dies eine Katalogisierung von Erregern. Außerdem werden mögliche Interaktionen zwischen den einzelnen Erregern (sowie mit anderen Mikroorganismen welche in Zusammenhang mit der Ausbreitung invasiver Stechmücken gebracht werden) ermittelt.

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