Risikobewertung von Zellzahlwerten zur Unterstützung der Mastitisdiagnostik für die tierärztliche Herdenbetreuung im Rahmen des Österreichischen Tiergesundheitsdienstes

Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.03.2006 - 30.11.2008
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
In dem vorliegenden Projekt soll ein Beurteilungsschlüssel für die im Zuge der Milchleistungskontrolle monatlich erhobenen Einzeltierzellzahlen bei Rindern und Schafen etabliert werden, der von Rasse, Lebens- und Laktationsalter, Milchleistung und Laktationsstadium sowie der Zellzahlanamnese des Rindes und des Betriebes abhängig ist. Mit Hilfe der Einzeltierzellzahlen der Rinder aus der Milchleistungskontrolle (MLK) angeschlossenen Betrieben Österreichs und einer einmalig durchgeführten bakteriologischen Viertel- bzw. Hälftengemelksuntersuchung bei einer repräsentativen Stichprobe von Rindern und Schafen ausgewählter österreichischer Milchrinder und Milchschafbetriebe soll ein Programm entwickelt werden, das jede Zellzahleinzelmessung nach Risikostufen klassifiziert und Mastitis-verdächtige Tiere in den vom jeweiligen Milchleistungskontrollverband zur Verfügung gestellten monatlichen Berichten hervorhebt. Durch diese einzeltierbezogenen Daten ist eine regelmäßige Evaluierung der Eutergesundheit des Bestandes laut Eutermodul möglich. Die Cut-off Zielparameter hinsichtlich Zellzahl werden unter Berücksichtigung sämtlicher Einflussfaktoren individuell berechnet. Durch das ermöglichte rasche Handeln können wirtschaftliche Schäden verursacht durch chronische Mastitiden vom Landwirt abgewandt werden und sofort auf den Betrieb individuell abgestimmte Managementmaßnahmen zur Prävention von Mastitiden umgesetzt werden. Die risikobewerteten Einzeltierzellzahlen erlauben eine genauere Interpretation sämtlicher Kennzahlen im Rahmen des Betreuungspaketes Eutergesundheit und unterstützen die Reduktion von Neuinfektionen im Bestand, da infizierte Tiere rascher erkannt werden und die Verbreitung kuhassoziierter Mastitiserreger durch geeignete Vorbeugemaßnahmen reduziert wird. Der Einsatz von Antibiotika ist zielgerichtet und auf Risikotiere beschränkt mit Aussichten auf bessere Therapieerfolge.

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