Untersuchungen zum homöopathischen Therapieerfolg bei puerperaler Endometritis der Sau anhand des Fertilitätsparameters "lebendgeborene Ferkel"
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.03.2000
-
31.03.2002
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Die Endometritis im Puerperium der Sau (synonym mit Metritis im MMA-Komplex) ist definiert als eine Entzündung der Uterusschleimhaut und manifestiert sich klinisch als Vaginalfluor unterschiedlicher Qualität und Quantität. Eine erhöhte Umrauschrate, Embryonaltod und Implantationsstörungen stehen in offensichtlichem Zusammenhang mit Endometritiden (Plonait, 1997). In einer Vorversuchsphase wurde der Unterschied des Fertilitätsparameters "lebend geborene Ferkel" zwischen gesunden und an Endometritis erkrankten Sauen (200 Abferkelungen) erfaßt, und dieser diente als Grundlage für die Schätzung der Standardabweichung und Ermittlung der Stichprobenzahl des Versuchsaufbaues.
Der Versuch wurde als Doppelblindstudie durchgeführt. Tiere, die in den ersten 3 Tagen post partum einen Vaginalfluor zeigten, wurden nach dem Zufallsprinzip (Randomisierungsliste) entweder einer homöopathischen Therapie (als Lösung "A") bezeichnet oder einer Plazeboverabreichung (als Lösung "B" bezeichnet) unterzogen. Verum (3 ml Medorrhinum) und Placebo (3 ml NaCl-Lösung) wurden intramuskulär injiziert und zum Absetztermin ein zweites Mal verabreicht.
Bei den Sauen handelte es sich um deutsche Edelschweine und Landrassetiere, sowie deren Kreuzungsprodukte. Aufstallung, Fütterung und Besamungsmanagement waren für sämtliche Versuchstiere einheitlich und somit als standardisiert anzusehen. Zur Beurteilung des Therapieerfolges wurde die durchschnittliche Anzahl der lebend geborenen Ferkel des Folgewurfes pro Gruppe herangezogen. Bei einer Gruppengröße von 108 Sauen kann ein Unterschied von einem Ferkel mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% erkannt werden (Standardabweichung = 2,6; alpha = 0,05). Der Vergleich der Mittelwerte des Parameters "lebend geborene Ferkel" ergab eine Differenz von 0,36 Tieren, welche bei der vorliegenden Versuchsanordnung als nicht signifikant anzusehen ist.