Druckverhältnisse und Druckwellen im caudalen Epiduralraum beim Rind vor und nach Epiduralanästhesie

Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
31.01.2006 - 31.12.2008
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Lokal- und Regionalanästhesien werden bei Wiederkäuern für chirurgische Eingriffe häufig angewendet. Die Epiduralanästhesie eignet sich für alle Eingriffe im Bereich des Perineums der Vulva und der Vagina. Da diese Eingriffe im Stehen durchgeführt werden, können lagerungsbedingte Probleme wie Regurgitation, Tympanie oder Nerven- und Muskelschäden vermieden werden. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, muss die epidurale Injektion aber strikt in den Epiduralraum erfolgen, deshalb ist eine korrekte Nadelpositionierung von grosser Bedeutung. Eine Methode, um beim Rind die Punktion des epiduralen Raums mit Sicherheit zu identifizieren, wurde bisher noch nicht beschrieben und es gibt keine publizierten Daten über die Treffsicherheit bei einer Epiduralanästhesie. Beim Pferd hingegen war die epidurale Applikation von Ropivacaine in einer experimentellen Studie nur in 50% der Versuchspferde erfolgreich. Die Bestätigung der korrekten Positionierung von Epiduralkathetern mittels epiduraler Druckmessung und Aufzeichnung von Druckwellen (simultan mit Atmung oder peripherer Pulswelle) wurde beim Menschen evaluiert und als nützlich beschrieben. Auch bei Hunden und Ziegen wurde die Verwendung von Druckwellen zur Identifikation des epiduralen Raumes beschrieben.Zusätzlich sind die epiduralen Druckverhältnisse während einer Injektion von Interesse, weil ein möglicher Zusammenhang von erhöhtem Epiduraldruck und Nervenläsionen postuliert wurde. Die folgenden Hypothesen sollen in dieser Studie getestet werden: Es kommt zu einer deutlichen Druckänderung bei der Punktion des epiduralen Raumes. Diese Druckänderung ist ein gutes diagnostisches Hilfsmittel um die korrekte Positionierung einer epiduralen Nadel festzustellen. Der Druck im Epiduralraum zeigt wellenartige Oszillationen, welche synchron mit der peripheren Pulswelle sind. Der Druck im Epiduralraum des stehenden Rindes ist immer negativ. Er steigt nach Injektion von 0.02 ml/kg Lokalanästhetikum mehr als 10 mmHg an.

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