Malaria und andere Hämosporidiosen bei Wildvögeln
                    Kurzbezeichnung
                
                
                            Avian Malaria
                
            
                    Projektleitung an der Vetmeduni
                
                
            
                    Einrichtung Vetmeduni
                
                
            
                    Geldgeber
                
                
            
                    Art der Forschung
                
                
                            Grundlagenforschung
                
            
                    Laufzeit
                
                
            01.02.2017
                           - 
            30.09.2020
                
            
                    Projektkategorie
                
                
                            Einzelprojekt
                
            
                    Abstract
                
                
                            Malaria und andere Hämosporidiosen bei Wildvögeln: Häufige bislang unterschätzte Ursachen von Vogelsterben?Aviäre Hämosporidien sind Blutparasiten von Vögeln, die durch unterschiedliche Arthropodenvektoren übertragen werden. Man unterscheidet 3 Gattungen, Plasmodium, Haemoproteus und Leucocytozoon mit jeweils zahlreichen Arten. Sie kommen - mit Ausnahme circumpolarer Regionen - weltweit vor und infizieren einen hohen Prozentsatz aller Wildvögel.  Lange Zeit ging man davon aus, dass Koevolution von Wirten und Parasiten in einer perfekten Adaptation resultiert, wodurch die betroffenen Vögel nicht krank werden. Werden hingegen Vögel aus kalten Klimazonen in wärmere Gefilde verbracht, dann resultiert die Infektion häufig in schweren Erkrankungen und auch Todesfällen. Nun mehren sich Indizien dafür, dass auch Wildvogelarten aus den natürlichen Verbreitungsräumen der Hämosporidien wesentlich häufiger schwer erkranken und auch sterben können als bislang angenommen. Wir vermuten, dass aviäre Hämosporidiosen (Inklusive Vogelmalaria) stark unterschätzte Ursachen von schweren Erkrankungen und Todesfällen bei Wildvögeln sind. Es besteht ein Mangel umfassender Studien zu Todesursachen bei Wildvögeln und es fehlen geeignete Methoden, die Parasiten im Gewebe toter Vögel  unterschiedlichen Genera, Subgenera oder Arten zuzuordnen. Wir nehmen auch an, dass ein größeres Spektrum an Hämosporidienarten als bisher bekannt eine hohe Virulenz sowohl für Wildvögel als auch für Käfig- und Volierenvögel hat. Die diesbezüglichen Daten sind deshalb lückenhaft, weil die Gewebsstadien der Hämosporidien morphologisch ähnlich sind und derzeit keine Methoden zur Bestimmung der Parasitenarten in Gewebeproben, insbesondere auch bei Fällen von Mischinfektionen, verfügbar sind. Wir planen, diese Ideen durch „Visualisierung“ definierter Hämosporidiengenera und -arten in Gewebeproben zu testen. Dies wird mit Hilfe einer in situ Hybridisierung unter Verwendung von Gensonden gegen ribosomale RNA angestrebt. Die Sequenzen des rRNA Gens sind allerdings bei Hämosporidien weitgehend unbekannt und müssen erst durch geeignete Amplifikations- und Sequenzierungsverfahren an eindeutig spezifizierten Referenzproben ermittelt werden.
                
            