Unilateraler und bilateraler Embryotransfer bei der Maus im Vergleich.

Der Embryotransfer von präimplantativen Mausembryonen ist eine wichtige Technik für die Sanierung kontaminierter Mausstämme und für die Herstellung transgener Mauslinien. Obwohl es seit langem eine Standardmethode in vielen Laboratorien der Welt ist, gibt es keine Empfehlungen bezüglich der effizientesten Technik. Embryotransfers werden routinemäßig uni- oder bilateral durchgeführt. Ein bilateraler Transfer führt zu einer längeren Operations- und Anästhesiedauer und kann dadurch die allgemeine Belastung des Tieres erhöhen. Besonders im Hinblick auf die drei R¿s von Russel und Burch (1959), sollte die laborindividuelle Technik jeweils so verfeinert werden, dass die physische Belastung der Tiere minimiert wird. Somit war das Ziel dieser Studie, den unilateralen mit dem bilateralen Ovidukttransfer, hinsichtlich der Geburtenrate bei Übertragung einer bestimmten Anzahl von Embryonen, zu vergleichen. Der Embryotransfer wurde entweder mit einem lateralen oder einem dorsalen Hautschnitt am Tag 1 der Scheinträchtigkeit durchgeführt. Kürzlich wurde gezeigt, dass sich bis zu 13 Embryonen in einem Uterushorn entwickeln können (Rülicke et al., 2006). Aufgrund dieses Ergebnisses wurde die Anzahl der zu transferierenden Embryonen auf 10-14 festgelegt. Die Embryonen (2-Zeller) wurden entweder auf die linke bzw. die rechte Seite oder jeweils die halbe Anzahl bilateral transferiert. Insgesamt wurden 222 Embryotransfers von 2 verschiedenen Personen in 2 Labors durchgeführt Die Studie zeigte, dass die besten Ergebnisse mit dem bilateralen Embryotransfer zu erreichen waren. Allerdings zeigte sich auch, dass der weniger invasive, unilaterale Transfer in das rechte Uterushorn fast gleichwertig war. Der unilaterale Embryotransfer in das linke Uterushorn wird, aufgrund der signifikant niedrigeren Geburtenrate, nicht empfohlen. Für keine der getesteten Transfertechniken konnte ein Einfluss der Anzahl der übertragener Embryonen (10-14) auf die Entwicklungsrate festgestellt werden.

Zentrum für Biologische Wissenschaften