Zeitschriftenaufsatz
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2011
Untersuchungen zu Fruchtbarkeitsparametern in steirischen Schweineerzeugerbetrieben unter besonderer Berücksichtigung des Porcinen Reproduktiven und Respiratorischen Syndroms.
Autor:in
Peinhart, E. M.; Exel, B.; Djuras, G.; Dieber, F.; Sipos, W.
Publikationen als Autor:in / Herausgeber:in der Vetmeduni
Abstrakt
Das Porcine Reproduktive und Respiratorische Syndrom
(PRRS) zählt zu den wirtschaftlich bedeutendsten
Schweineerkrankungen. Die durch PRRS verursachten
wirtschaftlichen Verluste belaufen sich in Nordamerika jährlich
auf ca. 560 Mio. USD. Diese Daten sind aber aufgrund
der unterschiedlichen Betriebsstrukturen und Betriebsgrößen
nicht auf Österreich übertragbar. Die Ziele dieser
Studie waren daher die Erfassung der aktuellen Prävalenz
sowie der Auswirkung einer endemischen PRRS-Virusinfektion
auf die Reproduktionsleistung von Sauen. Zusätzlich
wurden managementbezogene Einflussgrößen eruiert, um
die Betriebe besser vergleichen zu können.
Insgesamt wurden 130 Ferkelerzeuger in der Steiermark
zufällig ausgewählt. Die Betriebe wurden in 3 Gruppen
eingeteilt (Gruppe A = PRRSV-Ak-negativ, Gruppe B =
PRRSV-Ak-positiv, Gruppe C = PRRS-Lebendvirus-Impfbetrieb)
und ihre Reproduktionsparameter mit Hilfe des
Sauenplaners SPonWEB verglichen. Anschließend wurden
die Untergruppen A1, B1 und C1 ermittelt, die folgende
Kriterien erfüllten: Arbeiten nach einem Produktionsrhythmus,
Rein/Raus und Zwangsentlüftung im Abferkelstall,
hofeigener Eber vorhanden, sowie Eberstimulation im
Deckzentrum. Diese 65 Betriebe wurden in die Endauswertung
einbezogen. Die Gruppen A1 und B1 wiesen bezogen
auf die Anzahl der lebend geborenen Ferkel pro Sau
und Jahr, Umrauschrate und Anzahl der totgeborenen Ferkel
pro Wurf keine signifikanten Unterschiede auf, jedoch
zeichnete sich in der Gruppe B1 eine tendenzielle
Erhöhung der Säugezeitverluste ab. Zwischen den Gruppen
A1 und C1 konnten signifikante Unterschiede bezogen
auf die Anzahl der lebend geborenen Ferkel pro Sau und
Jahr und die Umrauschrate festgestellt werden, wobei die
Gruppe C1 die schlechteren Leistungen aufwies. Die größten
Managementeinflüsse konnten erwartungsgemäß im
Deckzentrum und Abferkelstall nachgewiesen werden.
Zusammenfassend lässt sich unter den Bedingungen
der steirischen Betriebe nur ein geringer Einfluss einer
endemischen PRRS-Virusinfektion auf die Reproduktionsleistung
von Sauen feststellen. Managementfaktoren
waren jedoch von großer Bedeutung für das Reproduktionsgeschehen.
Da die Impfbetriebe die schlechteren Leistungen
aufwiesen, sollte das Impfregime an die örtlichen
Betriebsverhältnisse angepasst werden.
Schlagwörter
PRRS, Sauenplaner, Fruchtbarkeit, Seroprävalenz, PRRSV-Impfung
Dokumententyp
Originalarbeit
ISSN/eISSN
0043-535X -
WoS ID
Titel des Sammelwerks
WIENER TIERARZTLICHE MONATSSCHRIFT;