Zeitschriftenaufsatz
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2011
Wirkung von N-Acetylcystein auf die Entstehung einer belegungsinduzierten persistierenden Endometritis bei Stuten mit gestörter uteriner Clearance eine Pilotstudie.
Autor:in
Melkus, Elisa; Witte, Tanja Semira; Deichsel, Katharina; Aurich, Christine
Publikationen als Autor:in / Herausgeber:in der Vetmeduni
Journal
Abstrakt
Die belegungsinduzierte Endometritis (persistent mating-induced endometritis, PMIE) beim Pferd geht in einer Vielzahl von Fällen mit herabgesetzten Trächtigkeitsraten einher. Die derzeitige Therapie der PMIE besteht in Maßnahmen zur Förderung der uterinen Clearance wie Spülung der Gebärmutter mit 0,9 %iger NaCL-Lösung oder Verabreichung von uterotonischen Substanzen. Die vorliegende Pilotstudie hatte das Ziel, Wirksamkeit einer neuen Therapie der PMIE zu untersuchen. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die orale Verabreichung des Mukolytikums N-Acetylcystein (NAC) einen hemmenden Effekt auf das Auftreten der PMIE und positive Effekte auf die Trächtigkeitsraten der davon betroffenen Stuten hat. Für die Studie standen 20 Stuten aus dem Patientengut der Besamungs- und Embryotransferstation der Vetmeduni Wien zur Verfügung, die abwechselnd einer Behandlungs- oder Kontrollgruppe zugewiesen wurden. Alle Stuten litten vorberichtlich an einer PMIE. Bei Auftreten eines dominanten Rossefollikels erfolgte die Entnahme von Endometriumsproben zur bakteriologischen und zytologischen Untersuchung sowie die Ovulationsinduktion mittels humanem Choriongonadotropin (hCG). Ab diesem Zeitpunkt wurden alle Stuten zweimal täglich mit dem Uterotonikum Depotocin behandelt. Die Stuten der Behandlungsgruppe erhielten zudem zweimal täglich NAC (10 mg / kg p.o.). Die Stuten wurden mit gekühlt-transportiertem Hengstsamen besamt. Am Tag nach Feststellung der Ovulation wurden wiederum Endometriumsproben zur bakteriologischen und zytologischen Untersuchung entnommen. Die Trächtigkeitsuntersuchung wurde 14-18 Tage nach der Ovulation durchgeführt. Im Mittel enthielten die zytologischen Ausstriche von Stuten der Kontrollgruppe am Tag der hCG-Injektion 1,2±0,7 % polymorphkernige neutrophile Granulozyten (PMN), postovulatorisch wurde mit 1,8±1,1 % PMN ein statistisch signifikanter Anstieg nachgewiesen (p<0,05). In der Behandlungsgruppe wurden vor Behandlungsbeginn 3,8±2,4 % PMN und postovulatorisch 1,8±0,9 % PMN nachgewiesen (n.s.). In der Kontrollgruppe wurden 4 von 10 Stuten als tragend befunden, in der Behandlungsgruppe waren es 7 von 10 Stuten (n.s.). Weitere Untersuchungen an größeren Probandenzahlen erscheinen sinnvoll, um eine positive Wirkung von N-Acetylcystein auf die Entstehung einer belegungsinduzierten persistierenden Endometritis bei Stuten mit gestörter uteriner Clearance zu bestätigen.
Schlagwörter
MUCUS; VITRO
Dokumententyp
Originalarbeit
ISSN/eISSN
0177-7726 -
WoS ID