A general approach to estimate the economic impact of intervention measures to control animal diseases and zoonoses outbreaks.

Die epidemischen Ereignisse der letzten Jahrzehnte verdeutlichen, dass Ausbrüche von Tierseuchen und Zoonosen für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union eine immer wiederkehrende Gefahr darstellen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung eines generellen Konzepts, das eine Abschätzung der epidemiologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Maßnahmen zur Begrenzung von Tierseuchen und Zoonosen ermöglicht. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Einschleppungsgefahr, des Ausmaßes der potentiellen Schäden und des Spektrums der empfänglichen Tierarten wurde das generelle Konzept am Beispiel der Maul- und Klauenseuche (MKS) entwickelt.Die Ausbreitung von MKS unter Berücksichtigung verschiedener Bekämpfungsmaßnahmen wurde mittels des Simulationsmodells EuFMDiS (The European Foot-and-Mouth Disease Spread Model) durchgeführt. Die Simulation des Ausbruchsgeschehens wurde für zwei verschiedene Regionen Österreichs durchgeführt, die sich maßgeblich in der Tierdichte und Herdengröße unterscheiden. Für die Bekämpfungsphase des Ausbruchs wurden für beide Regionen fünf verschiedene Bekämpfungsszenarien auf Basis von Variationen der Keulungs- und Impfpolitik und des präventiven Tilgungsprogramms implementiert. Die Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft wurden anhand eines Modells bewertet, das die wirtschaftlichen Ergebnisse von EuFMDiS mit eigenen Kostenberechnungen kombiniert. Die direkten Kosten im Zusammenhang mit der Umsetzung der Bekämpfungsmaßnahmen sowie die indirekten Kosten, die durch Handelsbeschränkungen und Produktionsverluste entstehen, wurden berechnet. Der Einsatz der personellen Ressourcen im Rahmen der Bekämpfungsmaßnahmen wurde in Anlehnung an die Ressourcenverfügbarkeit ebenfalls analysiert.Die Ergebnisse zeigten, dass ein MKS-Ausbruch in Österreich etwa Gesamtkosten in Höhe von 270 bis 580 Millionen Euro verursachen würde, wobei der größte Anteil auf Exportverluste entfallen würde. Das Ausmaß dieses Schadens hängt stark von der betroffenen Region, den gewählten Kontrollmaßnahmen und dem Umfang der verfügbaren personellen Ressourcen ab. Die Umsetzung zusätzlicher, gemäß der EU-Rechtsvorschriften in Ausnahmefällen erlaubten Kontrollmaßnahmen, wie z.B. Impfung oder präventive Tilgung, wäre nur dann notwendig,53Zusammenfassungwenn der Ausbruch in einem Gebiet mit hoher Tierdichte beginnen würde. Ebenfalls zeigten die Studienergebnisse, dass eine gezielte Erhöhung von personellen Ressourcen, insbesondere im Bereich der Überwachung, die Größe und Folgen des Ausbruchs maßgeblich reduzieren kann.Die in dieser Arbeit entwickelte Ansätze bilden eine Grundlage für die Abschätzung der epidemiologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen nicht nur von Ausbrüchen von Tierseuchen, sondern auch von Zoonosen, wie beispielsweise Rindertuberkulose. Solche Ansätze stellen eine Methodik zur Analyse der Kostenschätzung und Bewertung der Effektivität verschiedener Kontrollmaßnahmen gegen weitere Zoonosen dar. Die Ergebnisse dieser Arbeit können die Veterinärbehörden in der Krisenplanung und spezifischen Vorbereitung auf epidemiologische Krisensituationen unterstützen.