Monitoring von Salmonella Infantis Varianten bei Masthühnern im Kontext erhöhter Antibiotikaresistenzen durch das Megaplasmid pESI
Kurzbezeichnung
SIVAR
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.05.2023
-
31.12.2026
Forschungsschwerpunkt
Infektionsmedizin
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Seit einigen Jahren ist Salmonella (S.) Infantis die am häufigsten vorkommenden Salmonellenart bei Masthühnern in der Europäischen Union. In einem vorausgegangenen Projekt (SITVI Nr. 101365) konnte unter anderem gezeigt werden, dass unterschiedliche Varianten des Serovars Infantis auftreten. Diese Stammvariationen sind geprägt von Unterschieden im Phäno- als auch im Genotyp und können somit die Isolierung von S. Infantis erschweren, was epidemiologische Fehleinschätzungen zur Folge hat. Des Weiteren können unterschiedlichen Varianten auch gleichzeitig in einer Probe angetroffen werden. Dies kann nicht nur einen Einfluss auf den Nachweis haben, sondern ist auch für epidemiologische Studien von Bedeutung, da es zur Falschbeurteilung einer Probe führen kann. In einigen dieser Stammvariationen wurde ein großes konjugatives Plasmid entdeckt, das als „plasmid of Emerging Salmonella enterica Infantis“ (pESI) bezeichnet wird. Dieses Plasmid erhöht die Fitness seines bakteriellen Wirts, trägt aber auch eine Vielzahl an Antibiotikaresistenzgenen. Eine Kontamination von Geflügelfleisch mit S. Infantis Stämmen, die zu einer Übertragung von Antibiotikaresistenzen fähig sind, stellt somit ein großes Problem im Bereich der Lebensmittelsicherheit und somit der öffentlichen Gesundheit dar. Antibiotikaresistenten S. Infantis Stämme können aber auch als Vehikel dienen, um diese Gene auf andere Bakterien zu übertragen, und hier stehen v.a. die Kommensalen des Blinddarms im Fokus. Die physiologische Darmflora kann hierdurch einerseits ein Reservoir für Antibiotikaresistenzen im Tier darstellen, und andererseits für die Verbreitung dieser in die Umwelt durch Ausscheidung über den Kot der Tiere sorgen. Mit dem vorliegenden Projekt soll auf die im Vorläuferprojekt erzielten Erkenntnisse aufgebaut werden, und ein weiterer bedeutender Beitrag zur Lebensmittelsicherheit und –qualität in Österreich geleistet werden.