Urbanisierung eines Spitzen-Raubtieres: Passen sich Wölfe und Menschen an ein gemeinsames Leben an?
Kurzbezeichnung
Urban wolves
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.01.2021
-
31.12.2025
Projektkategorie
Verbundprojektt mit externen Partnern
Abstract
Die Urbanisierung ist ein schnell wachsendes Phänomen, das die Lebensräume von Tieren dramatisch verändert und das Überleben vieler Arten gefährdet. Einige Arten können jedoch auch von solchen Veränderungen profitieren und zu „städtischen Ausbeutern“ werden. Wölfe in Italien haben sich (unerwartet) an stark, kulturell, veränderte Umgebungen angepasst, was zu vermehrten Angriffen auf Haustiere in privaten Gärten und Sichtungen in Städten geführt hat. Dies hat zu Spekulationen geführt, dass die anhaltende Nähe zum menschlichen Lebensraum, die Abhängigkeit von anthropogenen Nahrungsquellen und die zusätzliche Möglichkeit der Hybridisierung mit Hunden, die natürliche Neigung der Wölfe, Menschen zu meiden, verringern und dadurch das Risiko direkter Konfrontationen erhöhen. Wir verfolgen einen interdisziplinären Ansatz, um die Auswirkungen der Urbanisierung auf die Ernährungsgewohnheiten der Wölfe, ihre Angst und ihr aggressives Verhalten sowie ihr endokrinologisches und genetisches Profil zu analysieren und die Hypothese zu testen, dass städtische Wölfe ein „mutigeres“ Temperament aufweisen als Wölfe, die in entlegeneren Gebieten leben. Wir werden die Einstellung von Menschen gegenüber Wölfen, die in der städtischen Umgebung leben, untersuchen und ihre Bereitschaft, ihr Verhalten zu ändern um ein konfliktfreies Zusammenleben zu ermöglichen, identifizieren. Die daraus resultierenden Informationen werden wir nutzen, um ein Vorhersagemodell für die Rückkehr der Wölfe nach Österreich zu entwickeln.