Untersuchung zur Eignung der retikuloruminalen Motilität zur Voraussage der peripartalen Hypokalzämie beim Rind

Kurzbezeichnung
Kalziumstoffwechsel und Pansenmotilität
Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.10.2022 - 30.09.2025
Forschungsschwerpunkt
Ernährungsphysiologie
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Die bisherigen Möglichkeiten der Voraussage der Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Hypokalzämie für einzelne Tiere sind begrenzt, in der Regel wird dafür die Aktivität der Alkalischen Phosphatase (AP) vor der Kalbung herangezogen. Auf Herdeneben ist die Netto-Säure-Basen-Ausscheidung (NSBA) im Harn ein geeigneter Parameter der Risikoabschätzung. Weitere moderne labordiagnostische Parameter, die die Aktivität des Knochen- und Kalziumstoffwechsel beschreiben, sind bis dato nicht etabliert. Eine Voraussage des Eintretens einer Hypokalzämie wäre für die Tiergesundheit und Leistungsfähigkeit der kalbenden Kühe jedoch von großem Vorteil. Eines der frühen Anzeichen von Hypokalzämie ist eine Verminderung der Motilität des Pansens. Jedoch führen Erkrankungen wie z. B. Pansenazidose oder die traumatische Retikuloperitonitis, Peritonitis, Labmagenulzera, fieberhafte Erkrankungen und systemische Entzündungsreaktionen ebenso zu einer verminderten retikuloruminalen Motilität, die aber über andere pathogenetische Mechanismen (z. B. Endotoxine, endogene Mediatoren, nervale Steuerung) verursacht wird. Daher gehen wir davon aus, dass die Veränderungen der Motilität, die durch die peripartale Hypokalzämie entstehen, typischen Mustern folgen und so identifiziert und zur frühzeitigen Diagnose genutzt werden kann. Eine Früherkennung der Hypokalzämie würde Interventionen durch Landwirte oder Tierärzte ermöglichen, um die subklinische Hypokalzämie und klinische Erkrankungen zu verhindern. Darüber hinaus würde die Messung der Motilität die Beurteilung der Wirksamkeit prophylaktischer und diagnostischer Maßnahmen ermöglichen. Weiterhin scheint es denkbar, die zu entwickelnden Algorithmen auch für eine bessere Voraussage des Geburtszeitpunktes zu nutzen.

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