Quantifizierung der Stressbelastung beim Rotwild durch nicht-invasive Bestimmung von Glucocorticoid-Metaboliten im Kot
Kurzbezeichnung
Quantifizierung der Stressbelastung
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Geldgeber
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.11.2003
-
31.12.2005
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Wildtiere sind in der Kulturlandschaft in vielfacher Weise Störungen durch den Menschen ausgesetzt.Gängige Methoden zur Quantifizierung der Stressbelastung bei Wildtieren, wie z.B. die Bestimmung von Stresshormonen (Glucocorticoiden) aus dem Blut sind oft teuer, unpopulär und stellen selbst eine große Stressbelastung für die Tiere dar. Aus diesem Grund erlangen nicht-invasive Methoden, bei denen die Menge der im Kot ausgeschiedenen Glucocorticoid-Metaboliten (GMB) das Ausmaß der Stressbelastung bestimmt, immer mehr an Bedeutung. Die nicht durch menschlichen Störungen bedingten Veränderungen der Ausscheidung von GMB im Kot können vielfältig sein. Neben Umwelteinflüssen wie Kälte- und Hitzebelastung, Insektenplage oder die soziale Rangordnung spielt vermutlich der Umschwung vom anabolen Stoffwechsel im Sommer zum katabolen Stoffwechsel im Winter eine wichtige Rolle.
Es soll untersucht werden, in welchem Maße nicht störungsbedingte Ursachen die Konzentrationen von GMB im Kot von Rothirschen beeinflussen, um damit im konkreten Anwendungsfall verlässliche Aussagen zur Bedeutung von anthropogenen Stresssoren machen zu können. Zwecks dafür wurden 16 weibliche Versuchstiere im Gatter des Forschungsinstitutes für Wildtierkunde und Ökologie, mit speziell konstruierten Telemetriesendern für eine kontinuierliche Erfassung der Herzschlagrate als Maß für die Stoffwechselaktivität, der Unterhauttemperatur und der Aktivität ausgestattet.
Die Bestimmung der im Kot ausgeschiedenen GMB erfolgt mittels Enzymimmunoassay.
Es gilt herauszufinden, ob die aufgenommene Nahrungsmenge die Konzentrationen von GMB im Kot beeinflusst und wenn ja, in welchem Maße? Zuzüglich, welche relative Bedeutung die einzelnen erfassten Faktoren für die Konzentrationen von GMB im Kot besitzen.
Mit den angestrebten Ergebnissen soll die Aussagekraft nicht-invasiver Methoden der Stressquantifizierung bei Wild- und Haustieren erheblich verbessert werden.