Feldhasen in der Kulturlandschaft: Die Bedeutung von Brachen für Nahrungsökologie, Energiehaushalt und Populationsdynamik

Kurzbezeichnung
Feldhase/Kulturlandschaft
Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.07.2002 - 30.06.2006
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Feldhasen sind seit mehreren Jahrzehnten in ihrem Bestand stark rückläufig. Als Ursachen für diesen Populationseinbruch werden vor allem die Veränderung der Landschaft, des Klimas und die Dicht der Beutegreifer genannt. Die Verarmung an Landschaftsstruktur wirkt sich dabei gleich mehrfach negativ aus. Durch das Fehlen an Deckung sind Hasen nicht nur den Witterungsbedingungen stärker ausgesetzt, sondern sind auch für Beutegreifer leichter zu entdecken. Darüber hinaus hat der Verlust an Strukturreichtum in der Landschaft auch zu einer Abnahme der Pflanzenbiodiversität geführt. Da Hasen sich hauptsächlich von Gräsern und Kräutern ernähren, führt die intensive Landwirtschaft womöglich auch zu einem Mangel an Nahrungsqualität oder ? quantität. In diesem Projekt soll der Effekt von Brachflächen in der Kulturlandschaft untersucht werden. Dazu werden vier freilebende Hasenpopulationen über einen Zeitraum von vier Jahren in ihrer Populationsdynamik verfolgt. Wesentliche Parameter der Dynamik (Altersstruktur, Reproduktion) sollen dabei durch Untersuchungen von Jagdhasen über das ganze Jahr hinweg bestimmt werden. Spezielle Aspekte der Nahrungsökologie (Nutzung der Brachflächen) werden durch Analysen des Angebots und der Nachfrage bestimmt. Weiterhin werden Hasen unter standardisierten Laborbedingungen auf ihre physiologischen Reaktionen auf eine unterschiedliche Nahrungsqualität und ?quantität und deren Folgen für die Kältetoleranz und Reproduktionsleistung untersucht. Die zu erwarteten Ergebnisse werden nicht nur dazu beitragen, das Wissen über die Ökopyhsiologie der Feldhasen wesentlich zu erweitern, sondern werden auch klären können, ob und in welchem Maße Brachflächen für die Hasenpopulationen eine positive Wirkung haben. Im Fall eines positiven Effekts dieser Flächen ist das vorrangige Ziel dieses Projekts abzuschätzen, welcher Anteil bzw. welche räumliche Verteilung von Brachflächen für die Hasen in der intensiv genutzten Agrarlandschaft optimal ist.

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