Haltung und Tiergesundheit von Schweinen auf biologisch bewirtschafteten Betrieben in Österreich

Projektleitung an der Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.04.1998 - 30.04.2001
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Mit der gegenständlichen Arbeit wird ein Überblick über die Tierhaltung und die Tiergesundheit von Schweinen auf Biobetrieben in Österreich geboten. Die Schweinehaltung in 84 marktrelevanten Biobetrieben wurden durch Befragung der Betriebsleiter, durch Beurteilung der Tierhaltung, durch klinische Untersuchung der Schweinebestände und durch Beurteilung der Schlachtkörper auf pathologische Organveränderungen untersucht. Kein Betrieb hielt die Schweine in Freilandhaltung, in allen Betrieben wurde den Schweinen Stroh angeboten. Die 45 Ferkelerzeugungsbetriebe hielten durchschnittlich 20,1 Produktivsauen. In 60 % dieser Betriebe waren die Sauen 1 Woche vor bis 10 Tage nach der Geburt fixiert. Die Ferkel wurden in 70 % der Betriebe nach dem 40. Lebenstag abgesetzt. Auslauf stand den laktierenden Sauen in 7 und den Aufzuchtferkeln in 10 von 48 Betrieben zur Verfügung. Die Haltung der trächtigen Sauen erfolgte in 90 % der Betriebe in Gruppenhaltung mit Auslauf. In den 51 Biobetrieben mit Schweinemast betrug die durchschnittliche Bestandesgröße 84 Mastschweine. Buchten mit planbefestigtem Boden überwogen deutlich über Tiefstreu- und Teilspaltenbuchten, in 48 von 51 Betrieben waren Ausläufe vorhanden. In den Kotproben von mehr als 75 % der Ferkelerzeugungs- und Mastbetriebe wurden Endoparasiten nachgewiesen. Fast die Hälfte der Zuchtsauenbestände hatte Probleme mit Strahlenpilzerkrankung. Ein Drittel der Ferkelerzeuger gab an, häufig mit Durchfallerkrankungen bei Saug- und Absetzferkeln konfrontiert zu sein. Bei den Schlachtkörperuntersuchungen wurden auf nahezu 50 % der Lebern "milk spots" festgestellt, 24 % der Schlachtkörper hatten pneumonische Veränderungen und 18 % zeigten Anzeichen von Räude. Aus den Ergebnissen kann geschlossen werden, daß vorbeugende Maßnahmen in Bezug Tiergesundheit intensiviert werden müssen, damit die hohen Erwartungen der Konsumenten an eine biologische Schweinefleischerzeugung erfüllt werden können.

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