Genetische Untersuchungen des Rot- und Sikawildes in Niederösterreich
                    Projektleitung an der Vetmeduni
                
                
            
                    Einrichtung Vetmeduni
                
                
            
                    Geldgeber
                
                
            
                    Art der Forschung
                
                
                            Angewandte Forschung
                
            
                    Laufzeit
                
                
            01.01.2001
                           - 
            31.12.2001
                
            
                    Projektkategorie
                
                
                            Einzelprojekt
                
            
                    Abstract
                
                
                            Die populationsgenetische Struktur des Rotwildes wird in der Kulturlandschaft sehr stark durch anthropogene Faktoren, wie Zerschneidung des Lebensraumes, Bejagung, Hege- und Lenkungsmassnahmen, beeinflusst. Vor allem wegen der spezifischen Sozial- und Paarungs-struktur (Rudel mit Haremstruktur) kommt es zu geringeren "effektiven Populationsgrössen". Dies führt vermutlich insbesondere bei isolierten Vorkommen zu starken Verlusten an genetischer Variabilität. In Niederösterreich werden fünf Rotwildpopulationen und drei Subpopulationen vermutet. An Hand von polymorphen Mikrosatelliten- und Isoenzymloci analysieren wir die populationsgenetische Struktur beim niederösterreichischen Rotwild. Mit differenzialdiagnositschen Markern prüfen wir ob und in welchem Ausmass es bei beiden Arten in Niederösterreich zu einer Hybridisierung bzw. Introgression kommt, wie sie in anderen gemeinsamen Vorkommensgebieten (z.B. Schottland) festgestellt wurde. Phänotypisch lassen sich Hybride in der ersten Generation nur schwer feststellen; Rückkreuzungen sind phänotypisch nicht mehr erkennbar. Parallel zum Rotwild untersuchen wir die genetische Variabilität des seit dem 2. Weltkrieg in Österreich in der freien Wildbahn vorkommenden, von Gatterwild abstammende Sikawild. Die vorläufigen an Hand von 5 Mikrosatelliten- und 5 Isoenzymmarkern gewonnenen Ergebnisse für 275 Individuen deuten auf einen relativ hohen Genfluss zwischen den einzelnen Rotwildvorkommen hin. Insbesondere im Bereich der Mikrosatelliten besteht beim untersuchten Rotwild hohe Alleldiversität. Die erhöhten Inzuchtkoeffizienten in den einzelnen Populationen lassen sich auf die Paarungsstruktur beim Rotwild zurückführen. Bisher ergaben sich keine Hinweise auf uni- oder bilaterale Introgression bei den beiden Arten.
                
            