Detektion von Botulismus Neurotoxin (BoNt) und BoNt-toxigenen Clostridien in klinischen Untersuchungsmaterialien und Umweltproben: Entwicklung und Etablierung von molekularbiologischen Methoden als in-vitro Alternativen zum Maus-Bioassay
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.08.2001
-
30.06.2002
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Etablierung von molekularbiologischen Methoden für die Detektion von Botulismus Neurotoxin C1 (BoNt C1) und BoNt-toxigenen Clostridien, die für die Analyse von Umweltproben und veterinärmedizinisch relevanten Proben geeignet sind. Diese Methoden sollen helfen, den zur Zeit als Standardtest verwendeten Maus-Bioassay zu ersetzen bzw. zumindest zu reduzieren. Der Maus-Bioassay ist ethisch bedenklich und gleichzeitig kostenintensiv, stellt jedoch zur Zeit immer noch das sensitivste und routinemäßig angewandte Verfahren zur BoNt C1-Detektion in Umweltproben und klinischen Untersuchungsmaterialien dar. Mit Hilfe molekularbiologischer Techniken soll ein feldtauglicher ELISA-Test (enzyme linked immunosorbent assay) zur Erkennung des BoNt C1-Toxins entwickelt werden. Dieses Verfahren wird ermöglichen, das exprimierte BoNt C1-Protein in diversen Umwelt- und veterinärmedizinisch-relevanten Proben zu erfassen. Das besondere Potential dieses Verfahrens besteht zum einen darin, ohne zeitaufwendige Anreicherungen aktives C1-Toxin zu detektieren und zum anderen in der Möglichkeit, auch die Toxinmenge quantitativ abzuschätzen. Durch diesen ELISA-Test ließe sich u.a. Wasservogel-Botulismus in vielen europäischen Nationalparken einfach und verläßlich detektieren. Gezieltes Management im Bereich der Hot Spots könnte daraufhin Botulismus-Ausbrüche reduzieren bzw. verhindern und gefährdete Populationen schützen. Dies würde einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung und Erfüllung der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinien sowie "Natura 2000"-Kriterien leisten, zu der alle EU-Mitgliedstaaten ab 2004 verpflichtet sind.