Physiologisches Limit beim Syrischen Goldhamster

Kurzbezeichnung
Hot Hamster
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.11.2013 - 16.11.2018
Projektkategorie
Verbundprojektt mit externen Partnern
Abstract
Hohe Energieanforderungen während Kälteexposition, lang andauernder physischer Aktivität oder während der Jungenaufzucht lassen die Stoffwechselrate, den Futterverbrauch und die Energieassimilation bei gleichbleibendem Körpergewicht stark ansteigen. Allerdings gibt es bei allen genannten Szenarios Grenzen des Energieumsatzes, das die Wärmeproduktion, die Muskelaktivität und die Milchproduktion selbst bei uneingeschränktem Zugang zu Futter nicht unbegrenzt gesteigert werden kann. Tiere werden daher nicht durch die Futterverfügbarkeit beschränkt sondern durch physiologische Limits. In den letzten Jahren zeigte sich, dass Weibchen durch deren Kapazität, überschüssige Wärme abzugeben limitiert sein könnten. Diese Hypothese wird mit der Abkürzung "HDL" beschrieben. Gemäß der Hypothese entsteht die Wärme als Nebenprodukt sowohl vom stark angekurbelten Stoffwechsel und der Milchproduktion und könnte den Futterverbrauch und die Milchproduktion der Weibchen bestimmen. Wir schlagen daher vor, diese Hypothese am Syrischen Goldhamster (Mesocricetus auratus) zu testen. Diese Tiere haben große Wurfgrößen, produzieren Nesthockerjunge und große Mengen an Milch während der dreiwöchigen Jungenaufzuchtphase. Wir wollen speziell die oben genannte Hypothese testen dass die Abgabe der Stoffwechselwärme Weibchen während der Aufzucht von Jungen Goldhamstern limitiert. Wir planen, drei getrennte Experimente über den Zeitraum von drei Jahren in diesem Kontext durchzuführen. Im ersten Experiment werden wir die Futter- und Energieaufnahme sowie Milchproduktion bei 5°,22° und 30° C messen um Klarheit über das physiologische Limit bei dieser Tierart zu bekommen. Im nächsten Schritt wollen wir die Abgabe der Wärme manipulieren indem wir die gleichen Parameter messen jedoch an Weibchen denen das Fell entlang der Körperlängsachse vorher abgeschnitten wurde. Zuletzt wollen wir den Einfluss von potentiellen Fettreserven auf das physiologische Limit testen und zwar in drei aufeinanderfolgenden Jungenaufzuchtperioden. Die Reproduzierbarkeit des physiologischen Limits wird daher getestet werden zusammen mit einer neuen Hypothese, die vorhersagt dass Weibchen je nach Jahreszeit, unterschiedlich viel Energie in die Jungen investieren. Unsere vorgeschlagene Studie zielt darauf ab, ein neues, interessantes und optimal geeignetes Modell in die Diskussion um das physiologische Limit einzuführen und interessante und evt. unerwartete (nicht mit der Hitzelimitierung konforme) Daten zu erheben und sie der Öffentlichkeit und den Wissenschaftlern dieses Fachgebiets zugänglich zu machen. Wir werden dabei besonders auf die Anwendbarkeit unserer Ergebnisse im Bereich der Tierproduktion von Labortieren und Haustieren aber auch Wildtieren in Gefangenschaft achten.

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