Abschied Leben. Hospiz- und Palliativbetreuung in der Kleintiermedizin

Ziel dieses interdisziplinär ausgerichteten Projekts ist eine empirische Untersuchung moralischer Herausforderungen, die mit der tierärztlichen Hospiz- und Palliativversorgung und Betreuung chronisch kranker und alter Patienten in der modernen Kleintierpraxis verbunden sind. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage, wie Tierärztinnen und Tierärzte mit dem shift von ‚heilenden‘ zu ‚pflegenden‘ Professionalisten bzw. Professionalistinnen umgehen, und inwieweit sich dieser shift auf das normative Selbstverständnis des Tierarztes bzw. der Tierärztin auswirkt. Methodisch wendet das Projekt einen qualitativen Forschungsansatz an. Mittels einer Interviewstudie werden empirische Daten gewonnen, die als Grundlage für eine anschließende ethische Reflexion über die moralischen Einstellungen und Überzeugungen von Tierärztinnen und Tierärzte in Bezug auf die Pflege am Lebensende, Euthanasie und den natürlichen Tod ihrer Patiententiere im Kontext der Hospiz- und Palliativversorgung dienen. Das Projekt geht in dreierlei Hinsicht über die bisherige Forschung hinaus: erstens durch die Durchführung einer empirisch fundierten ethischen Analyse der Tierhospiz- und Palliativversorgung und Betreuung alter und chronisch kranker Tiere in der Kleintiermedizin; zweitens stellen die Ergebnisse der Analyse eine erste essentielle Grundlage für die Untersuchung und Reflexion des normativen Selbstverständnisses von Tierärzten und Tierärztinnen in diesem spezifischen Arbeitsfeld dar. Drittens werden die gewonnen Erkenntnisse dahingehend genutzt, um eines durch Professionalistinnen und Professionalisten informiertes Entscheidungstool für Tierhalterinnen und Tierhalter bzw. Tierpfleger und Tierpflegerinnen zu entwickeln.

Klinisches Zentrum für Kleintiere
Klinisches Zentrum für Pferde
Messerli Forschungsinstitut für Mensch-Tier-Beziehung